Bukarest (ADZ) - Der Gouverneur der Nationalbank (BNR), Mugur Isărescu, hat der Regierung am Donnerstag die Leviten gelesen: Wachstum entstehe nun einmal nicht durch Eilverordnungen – was Rumänien brauche, seien neue Arbeitsplätze und Produktivitätssteigerung. Und dafür seien eben Investitionen nötig, sagte der Notenbankchef. Angesichts der Tatsache, dass den rumänischen Verbrauchern keine Sparanreize geboten würden, sei die heimische Wirtschaft weiter von Auslandskapital und EU-Geldern abhängig, erläuterte Isărescu.
Dem Notenbankchef zufolge wird der laue Investitionsstand auch künftig „das Kernproblem“ der rumänischen Wirtschaft bleiben, Auslandsinvestoren seien zurzeit zurückhaltend bezüglich Rumänien. Konsum als Wachstumsmotor sei nicht zu empfehlen, so der BNR-Chef – zwar könne er die Wirtschaft heuer vor einem Schrumpfen bewahren, jedoch führe er gleichzeitig zu steigenden Importen und einem hohen Leistungsbilanzdefizit, da der Exportsektor wegen der Krise im Euro-Raum kaum die Rekordergebnisse von 2011 erreichen werde. Um Konsum zu stimulieren, müsse man erst über entsprechende Produktionskapazitäten verfügen, so Isărescus Mahnung.