Bukarest (ADZ) - Die Wettbewerbsbehörde (Consiliul Concurenței) hat Mitte dieser Woche drei Einzelhändler – Auchan, Carrefour und Cora – sowie vier Zulieferfirmen wegen Preisabsprachen Geldstrafen in Höhe von insgesamt 87,7 Millionen Lei (etwa 18,8 Mio. Euro) auferlegt. Laut Kartellamt haben die Unternehmen zwischen 2010 und 2016 nationales sowie europäisches Wettbewerbsrecht bezüglich der Preisfixierung bei Regalpreisen verletzt.
Die abgestraften Einzelhändler sind Auchan Romania (36,563 Mio. Lei), Carrefour România (26,996 Mio. Lei) und Romania Hypermarche (Cora) mit einer Strafe von 12,4 Mio. Lei sowie die Zulieferunternehmen Quadrant-Amroq Beverages (5,984 Mio. Lei), Star Foods EM (3,93 Mio. Lei), Strauss România (1,786 Mio. Lei), Nelson Prod (43.113 Lei). Die Gelder werden an den Rumänischen Staatshaushalt überwiesen.
Carrefour România hat laut der Mitteilung der Wettbewerbsbehörde die Tat gestanden und somit eine Verringerung der Geldstrafe erwirkt. Die anderen Unternehmen haben 30 Tage Zeit, um die Entscheidung beim Berufungsgericht Bukarest anzufechten; Vertreter von Romania Hypermarche (Cora) haben bereits angekündigt, dies zu tun.
Ähnliche Strafen hat das Kartellamt im Jahr 2015 gegen die Einzelhändler Metro, Real (Anm. Real wurde 2012 von Auchan übernommen), Selgros und Mega Image sowie 21 Zulieferer wegen Preisabsprachen zwischen 2005 und 2009 verhängt. Die damaligen Sanktionen beliefen sich auf insgesamt 154 Millionen Lei (etwa 35 Mio. Euro). Nach Anfechtung vor Gericht haben der Nachrichtenseite economica.net zufolge Metro erstinstanzlich eine Aufhebung der Geldbuße und Auchan sowie Selgros eine Verringerung der Strafe erwirkt; der Einspruch von Mega Image wurde vom Berufungsgericht Bukarest als unfundiert abgewiesen. Die Gerichtsentscheidungen sind noch nicht rechtskräftig, in allen Fällen stehen noch Prozesse beim Obersten Gerichtshof an.