Temeswar (ADZ) - Im Kreis Temesch/Timiș wird derzeit die Getreideernte eingefahren, bei Gerste und Weizen erwarten die Banater Landwirte überdurchschnittliche Erträge. So meldet bereits die Temescher Landwirtschaftsdirektion, dass bei Gerste 5,6 Tonnen pro Hektar eingefahren werden, bei Weizen dürften die Erträge bei 6 Tonnen pro Hektar liegen. 134.000 Hektar wurden im Kreis Temesch mit Weizen angebaut, bei Gerste sind es lediglich 4400 Hektar. Mit Erträgen von heuer höch-stens 3,5 Tonnen pro Hektar fällt die Rapsernte deutlich niedriger aus, Grund dafür sind die schlechten Witterungsbedingungen des vorigen Herbstes. Ein Teil der Rapspflanzen ging bereits damals ein, das Ackerland musste im Frühjahr neu geackert werden, gesät wurden Weizen und Mais. Auf insgesamt 180.000 Hektar wurde im Frühjahr Mais gesetzt. Bisher entwickelt sich die Pflanze besonders gut, der regenreiche Juni soll für ein gesundes Wachstum gesorgt haben. Wenn der Regen in den kommenden Monaten nicht gänzlich ausbleiben sollte, erwartet man im Banat eine Rekordernte bei Mais, ziemlich hoch soll auch die Produktion von Sonnenblumen ausfallen, so die Daten der Temescher Landwirtschaftsdirektion.
Der Kreis Temesch gehört zu den wichtigsten Regionen des Getreideanbaus in Rumänien, die landwirtschaftliche Anbaufläche liegt bei knapp 700.000 Hektar, davon knapp 531.000 Hektar Ackerland. Der Hektarpreis liegt in der Tiefebene im Westen des Kreises inzwischen bei 8000 – 9000 Euro, einzelne Transaktionen wurden bereits bei mehr als 10.000 Euro pro Hektar geschlossen. Vor allem dort, aber auch im Süden und in der Mitte des Kreises wird der Getreideanbau hauptsächlich von ausländischen Großunternehmen betrieben, im ehemals von Banater Schwaben besiedelten Westen des Kreises gibt es nur noch wenige Kleinbetriebe oder Subsistenzwirtschaften. Die Viehzucht befindet sich eben-falls in den Händen einiger Großbetriebe, Dorfbewohner halten in der Regel nur noch Geflügel und wenige Schweine.