Die Indizes der rumänischen Börse erfuhren eine Korrektur in der vergangenen Woche. Der Hauptindex BET verlor fast 2 Prozent, konnte aber dank der Zuwächse der vorangegangenen Wochen die Position jenseits der 9000-Punkte-Marke verteidigen. Der BETPlus zog mit einem Minus von 1,9 Prozent nach. Der ROTX-Index rutschte wegen eines Verlustes von 2,2 Prozent unter die 19.000-Punkte-Linie. Am härtesten traf es den Energiewerte-Index BET-NG, der auf Wochensicht 4 Prozent verlor. Damit rückte die 700-Punkte-Marke wieder in weitere Ferne. Hier spielte der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,343 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) eine entscheidende Rolle.
Fonds Proprietatea für Umsatzsprung verantwortlich
Der Umsatz schoss in der vergangenen Woche in die Höhe, dank einiger Sondertransaktionen. So verkaufte der Fonds Proprietatea (FP, 1,27 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) binnen eines Tages 3 Prozent am Mineralölkonzern Petrom für 561 Millionen Lei, was den Tagesumsatz auf 785,86 Millionen Lei steigen ließ. Am Tag darauf sorgten Transaktionen in Höhe von 287,77 Millionen Lei mit Aktien der Banca Transilvania (TLV, Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) und von 165,7 Millionen Lei mit Aktien des Stromerzeugers Societatea Energetică Electrica (EL, Lei, ISIN ROELECACNOR5) für einen weiteren Umsatzschub. Auf Wochensicht lag der Gesamtumsatz bei 1,49 Milliarden Lei (306,9 Millionen Euro), ein Anstieg von fast 613 Prozent gegenüber der Vorwoche. SNP-Aktien zeichneten somit für 38,7 Prozent des Gesamtumsatzes der vergangenen Woche verantwortlich, TLV-Papiere rutschten auf Platz 2 mit 23,2 Prozent. Electrica belegten den dritten Platz mit 19,2 Prozent.
Der Run auf die umsatzstarken Aktien führte zu ihrer Abwertung: Die Abstoß-Aktion des Fonds Proprietatea kostete SNP-Aktien 7 Prozent Kurswert auf Wochensicht; EL-Aktien verloren 3,9 Prozent. Am besten standen noch TLV-Papiere mit ihrem Wochenrückgang von 1,6 Prozent.
Gewinner und Verlierer der Woche
Insgesamt ging es in der vergangenen Handelswoche für die rumänischen Aktien leicht bergab. Der Gesamtwert aller gehandelten Aktien, die Marktkapitalisierung, ging auf Wochensicht um 1,9 Prozent zurück auf 140,96 Milliarden Lei (oder 29 Milliarden Euro).
39 Emittenten registrierten in der vergangenen Woche Kursverluste, sie lagen zwischen minus 14,3 Prozent für den Elektromotorenhersteller Electroputere (EPT, 0,009 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) und minus 0,57 Prozent, für das Erdölunternehmen Rompetrol Well Services (PTR, 0,348 Lei, ISIN ROPESAACNOR0). Weitere prominente Verlierer der Woche waren Nuclearelectrica (SNN, 16,28 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8), minus 3,9 Prozent und der Stromversorger Transelectrica (TEL, 23,7 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) mit einem Verlust von 3,3 Prozent.
Nur 21 Emittenten konnten sich hingegen über Kurszuwächse freuen. Diese lagen zwischen 0,04 Prozent für die Erste Bank Group (EBS, 100 Lei, ISIN AT0000652011) und 9,45 Prozent für den Hafendienstleister SOCEP (SOCP, 0,486 Lei, ISIN ROSOCPACNOR5). Unter den Gewinnern befanden sich auch das Impact Developer & Contractor (IMP, 1,52 Lei, ISIN ROIMPCACNOR0) mit einem Plus von 4,1 Prozent und SIF Transilvania (SIF3, 0,4 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) mit einem Kursgewinn von 7,24 Prozent.
Start als „Secondary Emerging Market”
Auch wenn die Woche nicht so gut war, alles Augenmerk richtete sich auf den gestrigen Montag. Die Eröffnungsglocke wurde im Beisein des Premierministers Ludovic Orban und seines Finanzministers Florin Cîțu sowie weiterer Polit- und Wirtschaftsprominenz geläutet. Grund dafür ist die Neubewertung der rumänischen Börse als „Secondary Emerging Market“ durch den angesehenen Indexbetreiber FTSE Russell. Damit ist die Zeit als „Frontier Market“ vorbei, es wird eine erhöhte Sichtbarkeit bei den internationalen institutionellen Anlegern erwartet. Der Bukarester Aktienmarkt ist seit gestern mit Banca Transilvania und Nuclearelectrica im FTSE Global All Cap Index vertreten.
Devisen
Der rumänische Leu gab in der vergangenen Woche etwas nach. Beide internationalen Leitwährungen konnten sich gegenüber dem Leu durchsetzen. Dabei war die Bewegung des Euro kaum wahrzunehmen, die europäische Gemeinschaftswährung verteuerte sich auf Wochensicht nur um 0,03 Prozent (0,0015 Lei) und näherte sich ein wenig mehr der 4,86-Lei-Marke. Der US-Dollar hingegen erstarkte etwas deutlicher um 0,17 Prozent (oder 0,0072 Lei) und näherte sich beträchtlich der 4,1-Lei-Marke. Am gestrigen Montag startete der Euro bei einem Stand von 4,8582 Lei in die neue Handelswoche, während der US-Dollar bei 4,0972 Lei startete.
Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.