In der vergangenen Woche sackte der Umsatz mit Aktien an der Bukarester Wertpapierbörse um über 30 Prozent ein. 151,4 Millionen Lei betrug der Handel mit Aktien, das entsprach einem Tagesdurchschnitt von 33,3 Millionen Lei oder 6,7 Millionen Euro. Wie auch in der Woche zuvor waren Bankaktien die begehrtesten Wertpapiere. Die Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,765 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) brachten es auf ein Spitzenvolumen von 45,3 Millionen Lei, während es die Aktien der BRD (BRD, 11,8 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) auf einen Umsatz von 19,2 Millionen Lei brachten. Auch FP-Aktien (FP, 0,875 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) wurden heiß gehandelt, sie brachten es auf ein Volumen von 22,6 Millionen Lei.
Alle Indizes im Minus
Aufgrund rückläufiger Umsätze schloss der Bukarester Aktienmarkt die Handelswoche auch mit Kursverlusten, auch wenn einzelne Indizes im Laufe der Woche zeitweilig ins Plus drehten und am Freitag sogar die ganze Börse einiges an Verlusten wieder wettmachte. Sogar der ROTX-Index, der an vier von fünf Handelstagen im Plus schloss, konnte die Woche nicht retten. Allerdings lag das Minus mit 0,2 Prozent am untersten Ende der Skala. Mit einem Minus von 1,2 Prozent lag der Finanzwerte-Index BET-FI an vorderster Stelle. Der Hauptindex BET verlor in der vergangenen Woche 1,06 Prozent, ebenso viel wie der BETPlus Index. Der Energiewerte-Index BET-NG verlor im selben Zeitraum 0,6 Prozent.
Gewinner und Verlierer der Woche
Die größten Verlierer der Woche unter den Emittenten waren der Chemieriese Oltchim (OLT, 0,294 Lei, ISIN ROOLTCACNOR2) mit einem Minus von 19,7 Prozent und der Kunststofferzeuger Prodplast (PPL, 2,42 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7) mit minus 10,4 Prozent. Die Oltchim-Aktien wurden erneut Opfer der geplanten Privatisierung des Werkes. Es soll stückchenweise veräußert werden, auch soll der Käufer von der Erhaltungspflicht der Arbeitsplätze befreit werden. Das heißt, dass dem Chemieriesen kaum Überlebenschancen eingeräumt werden. Einige Erdölaktien führten ihren Aufwärtstrend der Vorwoche fort, darunter der Betreiber der Hafenanlagen Oil Terminal (OIL, 0,1905 Lei, ISIN ROOILTACNOR9) und die Raffienerie-Aktien Rompetrol Rafinare (RRC, 0,0552 Lei, ISIN ROPTRMACNOR5) mit einem Wochengewinn von jeweils mehr als 6 Prozent.
SIF-Gesellschaften enttäuschen
Wie erwartet verloren die Aktien des Fonds Proprietatea aufgrund des Ablaufs des Referenzdatums zur Eintragung als Aktionär für die Dividendenauszahlung fast die gesamte Höhe der Dividendenrendite von 5 Prozent. Der Wochenverlust betrug 4,89 Prozent, was dem BET-FI auch den höchsten Wochenverlust unter den Indizes einbrachte. Der Fonds hat eine Gewichtung von 30,7 Prozent in diesem Index. Dass die übrigen Emittenten im BET-FI, die SIF-Investmentgesellschaften uneinheitliche schlossen, konnte den Index nicht retten. Die SIF-Gesellschaften enttäuschten mit ihren Dividendenplänen, so wie im Fall von SIF Banat Crisana (SIF, 1,932 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2). Am 20. April sollen die Aktionäre entscheiden, ob sie 38 Prozent des Vorjahresgewinns als Dividende ausgezahlt haben wollen und sie sich mit einer Dividendenrendite von 3 Prozent zufrieden geben, oder ob der gesamte Profit zurückgestellt werden soll. Aufgrund der vorgeschlagenen Dividendenauszahlungen ergeben sich bei SIF-Aktien Renditen von 7 bis 8 Prozent. Zum Vergleich, Oil Terminal schlägt eine Dividendenrendite von 12 Prozent vor. Die zukünftigen Entwicklungen des Leitindex BET sowie des Index BET-TR, der die Dividenden auszahlenden Aktien spiegelt, werden interessant sein. Der private Klinikbetreiber MedLife (M, 28,3 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6) und der Pipelinehersteller Conpet (COTE, 96,6 Lei, ISIN ROCOTEACNOR7) wurden in die beiden Indizes aufgenommen. Die Entscheidung wiederum dürfte als Aufwertung der beiden Aktien gelten, was kurzfristig zu Kurszuwächsen führen dürfte.
Devisen
Der Druck auf die rumänische Landeswährung währte auch in der zweiten Märzwoche fort. Am vergangenen Mittwoch erreichte der Euro den höchsten Wert der vergangenen fünf Jahre: 4,5512 Lei. Danach konnte sich die rumänische Währung zwar wieder erholen, doch auf Wochensicht liegt die europäische Einheitswährung im Plus mit einem Wochengewinn von 0,4 Prozent. Und bei einem Montagsstand von 4,5505 Lei ist der Euro auch nicht weit vom Höchststand seit 2012 entfernt. Der US-Dollar entwickelte sich leicht anders. Auf Wochensicht konnte sich der Leu behaupten und die amerikanische Währung unter die Marke von 4,3 Lei drücken. Gestern kostete ein US-Dollar 4,2885 Lei und somit 0,3 Prozent weniger als noch vor einer Woche.
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