Bukarests Aktienmarkt schloss die vergangene Handelswoche unentschlossen. Während der Hauptindex BET ein kleines Plus von 0,33 Prozent registrierte, ging es für den Finanzwerte-Index BET-FI um 0,5 Prozent zurück. Ebenso verhielt es sich für den Energiewerte-Index BET-NG (minus 0,45 Prozent). Der ROTX-Index konnte im Laufe der Woche 0,35 Prozent zulegen, der BETPlus-Index stieg um 0,29 Prozent. Der Handel gab im Vergleich zur Vorwoche um 4,3 Prozent nach, die Marktkapitalisierung ging um 0,15 Prozent auf umgerechnet 37,75 Milliarden Euro zurück.
Der Markt im Überblick
Von den 81 am Hauptmarkt gehandelten Aktien verzeichneten 38 Kursrückgänge. Nur 29 Emittenten schlossen die Woche mit Kursgewinnen. Die höchsten Verluste verzeichneten der Elektromotoren-Hersteller Electroputere (EPT, 0,023 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) mit einem Minus von 16,36 Prozent, der Elektrogeräte-Hersteller Electroaparataj (ELJ, 0,15 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) mit minus 15 Prozent und der Fast-Food-Franchisenehmer Sphera Franchise Group (SFG, 32,3 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4) mit minus 14,77 Prozent. Electroputere konnte zwar den Umsatz im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Prozent erhöhen, doch der Verlust stieg um 20,6 Prozent. Beim Franchisenehmer berühmter Fast-Food-Ketten wie KFC und Pizza Hut stand einem um 37 Prozent höherer Umsatz im Jahresvergleich, ein um 36 Prozent niedrigerer Gewinn nach Steuern gegenüber. Electroaparataj ist 2017 in die Verlustzone gerutscht: Nach einem Plus von 1,4 Millionen Lei 2016, betrug der Verlust 2017 0,8 Millionen Lei, das entspricht einem Rückgang um 157 Prozent. Am anderen Ende der Skala stand nur Petrolexportimport (PEI, 4,36 Lei, ISIN ROPEIMACNOR6) mit einem Wochenplus von 14,74 Prozent.
Berichtssaison ging weiter
Weitere Unternehmen veröffentlichten in der vergangenen Woche ihre vorläufigen Jahresergebnisse. So meldete der Fonds Proprietatea (FP, 0,935 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) einen Reingewinn von 1,3 Milliarden Lei, um 188 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die Aktie freute dies, sie legte im Wochenrückblick 1,74 Prozent zu.
Der Förderdienstleister Dafora (DAFR, 0,0282 Lei, ISIN RODAFRACNOR5) meldete, 2017 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt zu sein. Nach Verlusten von 105 Millionen Lei 2016 schrieb das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr 250 Millionen Lei Gewinn. Dennoch gab die Aktie in der vergangenen Woche 3,4 Prozent nach. Allerdings ist der Kurs der Aktie des ehemals insolventen Unternehmens im Januar um 45 Prozent gestiegen.
Die Donauwerft Santierul Naval Orsova (SNO, 2,9 Lei, ISIN ROSAUVACNOR4) verbuchte einen Umsatz in Höhe von 56,7 Millionen Lei, um knapp 28 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Der Gewinn ging um 2,5 Prozent zurück im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch legte die Aktie zwei Wochen nacheinander kräftig zu: Auf ein Plus von 6,87 Prozent folgte ein Zuwachs von 3,6 Prozent.
Der Betreiber des Erdölhafens in Constanţa, Oil Terminal (OIL, 0,17 Lei, ISIN ROOILTACNOR9), meldete einen Umsatzrückgang von 1,6 Prozent zum Vorjahr, auf 158 Millionen Lei. Der Gewinn lag um 70 Prozent unter dem des Vorjahres, bei 5 Millionen Lei, aber immerhin über Plan. Die Aktie verlor auf Wochensicht 1,6 Prozent.
In den kommenden Wochen erwarten Anleger die Entscheidungen der Unternehmensleitungen hinsichtlich der in diesem Jahr auszuzahlenden Dividenden. Gelistete Unternehmen, bei denen der Staat noch große Aktienpakete hält, werden auch in diesem Jahr gezwungen, 90 Prozent des Gewinns vom Vorjahr auszuzahlen. Das dürfte vor allem dem Fonds Proprietatea zugutekommen, er ist ebenfalls an diesen Unternehmen beteiligt. Außerdem kauft der Fonds derzeit 1,2 Milliarden eigene Aktien zurück, was den Kurs weiter erhöhen dürfte. Seit Jahresbeginn hat die Aktie 8,5 Prozent zugelegt.
Devisen
Der Druck auf die rumänische Landeswährung hat in der vergangenen Woche zugenommen. Vor allem der US-Dollar machte im Verhältnis zum Leu wieder Boden gut (1,3 Prozent), nachdem die amerikanische Währung in der Vorwoche Federn lassen musste (minus 1,7 Prozent). So kletterte der US-Dollar wieder nahe an die 3,8-Lei-Grenze heran, während die europäische Gemeinschaftswährung eine Seitwärtsbewegung durchmachte bei einem Minus von 0,09 Prozent. Damit blieb der Euro fest jenseits der 4,65-Lei-Grenze verankert, was Analysten dazu verleitete, den Euro bis Jahresende bei 5 Lei zu sehen. Gestern kostete ein Euro 4,6552 Lei, ein US-Dollar lag bei 3,7813 Lei.
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