Leichte Kurskorrektur vor Weihnachten, Energie- und Bankenwerte weiter im Kurs

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Vor Weihnachten erlebte die Bukarester Wertpapierbörse eine leichte Kurskorrektur. Auf Wochensicht schlossen sieben der neun Börsenindizes im Minus, unter ihnen die Hauptindizes BET und BETPlus sowie der ROTX und der Energiewerte-Index BET-NG. Die Verluste hielten sich jedoch mit Werten zwischen 0,098 Prozent (BET-NG) und 0,611 Prozent (BET) in Grenzen. Der Finanzwerte-Index BET-FI konnte die Woche sogar mit einem Plus von 0,4 Prozent abschließen, sodass das Wochenergebnis der Börse ruhig als keine Korrektur abgetan werden kann.
Der Handel verlief wenig spektakulär, mit einem Tagesdurchschnitt von umgerechnet 6 Millionen Euro lag der Umsatz im gesunden unteren Mittelfeld, allerdings dreimal niedriger als in der Vorwoche. Insgesamt wurden in der vergangenen Handelswoche umgerechnet 30,8 Millionen Euro mit Aktien in Bukarest umgesetzt. Die umsatzstärksten Aktien waren, wie gewöhnlich, die der Banca Transilvania (TLV, 2,33 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Volumenwert von 34,18 Millionen Lei (7,6 Millionen Euro). Diese Aktien verspürten die Korrektur stärker, der Kurs gab auf Wochensicht um 2,7 Prozent nach. Es war der sechststärkste Kursrückgang der Woche. Der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 24,75 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) folgte auf dem zweiten Platz mit 28,48 Millionen Lei (6,3 Millionen Euro). Der sonst umsatzstarke Fonds Proprietatea (FP, 0,793 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) lag in der vergangenen Woche abgeschlagen auf Platz fünf mit nur 11,61 Millionen Lei Umsatz (2,6 Millionen Euro).

Neu im Umsatzhimmel

Neu unter den umsatzstärksten Emittenten war der Gesundheitsdienstleister MedLife (M, 26,6 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6). Das Handelsvolumen in der ersten Handelswoche des Börsenneulings belief sich auf 17,23 Millionen Lei (3,8 Millionen Euro), mit der Aktie wurden 1282 Transaktionen getätigt. Auf Wochensicht trieb dies den Kurs auf das vorläufige Hoch von 26,7 Lei. Die Aktie steht seit vergangenem Mittwoch im Handel und kletterte bereits am zweiten Handelstag um 0,37 Prozent. Im Vergleich zum Ausgabepreis von 26 Lei steht der Kurs aktuell immerhin um 2,3 Prozent höher. Der rumänische Rentenfonds des Münchener Versicherers Allianz kaufte in der vergangenen Woche 5,3 Prozent an MedLife, der Londoner Fondsverwalter Charlemagne Capital ließ sich mit einem Anteil von 7,2 Prozent registrieren.

Energie-Aktien weiter im Aufwärtstrend

Der Energiesektor führte seinen Aufwärtstrend fort, auch wenn das im entsprechenden Index nicht gleich sichtbar ist. Immerhin kommt der Kursverlust von 0,0987 Prozent einer Seitwärtsbewegung gleich. Fünf Emittenten konnten die Woche mit Kursgewinnen abschließen, darunter die Rompetrol-Tochter Rompetrol Well Services (PTR, 0,35 Lei, ISIN ROPESAACNOR0) mit einem Wochenplus von 12 Prozent und somit dem dritthöchsten Kursgewinn der Woche. Auch das Schwergewicht OMV Petrom (SNP, 0,261 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) konnte den Aufwärtstrend der Vorwoche fortführen. In der vergangenen Woche gab es ein Plus von immerhin 0,19 Prozent.
Dem standen vier Emittenten mit Kursverlusten gegenüber, von denen die andere Rompetrol-Tochter Rompetrol Rafinare (RRC, 0,0572 Lei, ISIN ROPTRMACNOR5) nach einer guten Woche 4,34 Prozent an Wert verlor. Die übrigen drei verlustreichen Energie-Aktien verbuchten Kursverluste unter einem Prozent. Die mittelfristigen Aussichten für Energiewerte sind verhalten optimistisch. Zwar dürfte die Nachfrage nach Energie weiter steigen, doch müssen Stromerzeuger und -versorger mit niedrigeren regulierten Preisen rechnen. Und Erdöl-Aktien werden sich auf steigende Erdölpreise freuen, doch dürften die Preise nur langsam anziehen.

Banken verbuchen Kurszuwächse

Auch Banken-Aktien enttäuschten in der vergangenen Woche nicht, von der Banca Transilvania erst einmal abgesehen. Die in Wien beheimatete Erste Group Bank AG (EBS, 130 Lei, ISIN AT0000652011) steuerte auf ihr 52-Wochen-Hoch von 132 Lei und schloss die Woche mit einem Plus von 1,16 Prozent ab, die französische Konkurrenz von der Société Générale (BRD, 11,5 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) konnte ebenfalls ein Plus gutschreiben (0,17 Prozent) und sogar die Banca Comerciala Carpatica (BCC, 0,095 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) verbuchte ein Plus von 0,6 Prozent.

Devisen

Der rumänische Leu ließ sich vor den Weihnachtsfeiertagen noch einmal von beiden Leitdevisen unter Druck setzen. Euro und US-Dollar legten mit jeweils 0,2 Prozent auf den ersten Blick gleich stark zu im Verhältnis zum Leu. Nominell jedoch offenbart sich eine Seitwärtsbewegung des Euro zum Leu, während die amerikanische Leitwährung weiterhin kräftiger zulegte. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg um 0,0099 Lei und festigte ihre Position jenseits der 4,5-Lei-Grenze bei 4,5309 Lei. Der US-Dollar legte in der vergangenen Woche 0,0105 Lei zu und kletterte somit auf 4,3368 Lei am gestrigen Dienstag.


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