Bukarests Aktienmarkt erhielt einen Dämpfer in der vergangenen Handelswoche. Die rumänischen Indizes verloren im Durchschnitt 0,47 Prozent, mit dem Hauptindex BET deutlich darunter: minus 0,3 Prozent. Was den Durchschnitt nach unten drückte war der Energiewerte-Index BET-NG. Dieser verlor auf Wochensicht 1,36 Prozent. Das schlechte Abschneiden ist unter anderem einer stärkeren Korrektur bei einigen Schwergewichten des Energiewerte-Index zuzuschreiben. So ging der Wert der Aktien des Erdgaserzeugers Romgaz (SNG, 40,5 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) auf Wochensicht um 3,46 Prozent zurück, die Aktien des AKW-Betreibers Nuclearelectrica (SNN, 46,4 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) verloren 3,33 Prozent. Beide Emittenten haben zusammengenommen eine Gewichtung von 45,68 Prozent im BET-NG. Zu ihnen gesellt sich noch der Stromerzeuger Societatea Energetică Electrica (EL, 8,38 Lei, ISIN ROELECACNOR5), dessen Aktien 11,9 Prozent nachließen auf Wochensicht. Hier zeigten sich die Anleger wohl enttäuscht über die vorgeschlagene Dividendenrendite von nur 1,3 Prozent auf den aktuellen Aktienkurs, obwohl das Unternehmen von einem Minus von 552 Millionen Lei im Jahr 2021 in die Gewinnzone (Jahresergebnis: 560 Millionen Lei) zurückkehrte. Nur 40 Millionen Lei sollen als Dividenden ausgeschüttet werden. Insgesamt sechs Emittenten aus dem Energiesektor mit einer Gesamtgewichtung von 60,29 Prozent wiesen Kursrückgänge aus. Der Finanzwerte-Index BET-FI verlor auf Wochensicht 0,24 Prozent an Wert und der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index lag in der vergangenen Woche an der Spitze mit einem Minus von nur 0,15 Prozent.
Nicht nur die Indizes und einige Kurse gingen in der vergangenen Handelswoche zurück, auch die Aktienumsätze waren leicht rückläufig. So wurden mit 137,27 Millionen Lei fast 21 Prozent weniger Umsatz generiert mit dem An- und Verkauf von Aktien. Umsatzstärkste Emittenten waren wieder einmal der Treibstoff-Konzern OMV Petrom (SNP, 0,498 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9), dessen Aktien diesmal auch vom hohen Run profitierten: plus 4,5 Prozent – sie brachten es auf ein Umsatzvolumen von 39,9 Millionen Lei (29 Prozent vom Gesamtumsatz) und die Banca Transilvania (TLV, 19,18 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) schaffte ein Umsatzvolumen in Höhe von 27,9 Millionen Lei (20,3 Prozent) und büßte weiter an Wert ein (minus 1,2 Prozent). An dritter Stelle der Umsatzrangliste stand der Erdgaserzeuger Romgaz mit einem Volumen von 14,3 Millionen Lei (10,4 Prozent).
Die Marktkapitalisierung legte im Vergleich zur Vorwoche um 0,35 Prozent leicht zu auf insgesamt 1,099 Billionen Lei. Im Tagesdurchschnitt waren somit alle an der rumänischen Börse gehandelten Aktien 219,86 Milliarden Lei wert. In der vorvergangenen Woche lag dieser Wert noch bei 219,1 Milliarden Lei. Auf der Gewinnerseite standen diesmal 35 Emittenten. Der Chemiebetrieb Artego (ARTE, 13,6 Lei, ISIN ROARTEACNOR4), der Börsenbetreiber Bursa de Valori București (BVB, 43 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) und der Textilhersteller Conted (CNTE, 31,6 Lei, ISIN ROCNTEACNOR9) erreichten in der vergangenen Woche ihre neuen Allzeithochs. Mit einem Plus von 12,86 Prozent lag Conted auch an der Spitze der Gewinner der Woche. Nur der Hotelbetreiber SIF Hoteluri (CAOR, 3,84 Lei, ISIN ROCAORACNOR9) schaffte ein höheres Plus: 16,36 Prozent. Dritter im Bunde war der Maschinenbauer UAMT (UAM, 0,92 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1), dessen Aktien stiegen auf Wochensicht um 10,8 Prozent. Nur einen Emittenten mehr zählte das Verliererlager. Zweistellige Kursrückgänge hatten diesmal das Bauunternehmen Condmag (COMI, 0,0055 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) mit minus 21,43 Prozent und der eingangs erwähnte Stromerzeuger Electrica zu verzeichnen. Ein besonderes Augenmerk gilt in den kommenden Wochen dem Bankensektor, nachdem in den USA mit der SVB Financial Group die sechszehntgrößte Bank wegen Finanzproblemen von den amerikanischen Behörden am Freitag geschlossen wurde. In Bukarest fiel der Kurs der Erste Group Bank AG (EBS, 168 Lei, ISIN AT0000652011) zuletzt um 6,4 Prozent, Banca Română de Dezvoltare (BRD, 13 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) verlor 0,7 Prozent.
Devisen
Am Devisenmarkt herrschte Ruhe in der vergangenen Woche. Genaugenommen drehte sich das Bild im Vergleich zur Vorwoche, der Euro ging leicht zurück im Verhältnis zum Leu, der US-Dollar legte etwas zu. Die Bewegungen fielen jedoch für beide Leitwährungen bescheiden aus. Der Euro verlor auf Wochensicht 0,0077 Lei oder 0,15 Prozent, der US-Dollar legte 0,0036 Lei zu (oder 0,0777 Prozent). Gestern lag der Euro bei 4,9136 Lei zu Beginn des Handels, ein US-Dollar kostete amtlich 4,6385 Lei.
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