Die Bukarester Wertpapierbörse erlebte eine gute letzte volle Handelswoche im August. Sämtliche Indizes trotzten dem Freitagstrend, der nach unten zeigte, und schlossen die Woche mit leichten Kursgewinnen. Der Hauptindex BET konnte 0,92 Prozent auf 8378,93 Punkte zulegen, dicht gefolgt vom BETPlus-Index mit einem Zuwachs von 0,9 Punkten. Der Finanzwerte-Index profitierte hauptsächlich vom Kurssprung der SIF1-Aktien um 10,4 Prozent, denn das Schwergewicht Fondul Proprietatea konnte mit seinem Plus von 0,2 Prozent nicht überzeugen. 1,7 Prozent betrug der Kurszuwachs für den Finanzwerte-Index, somit ließ der Index die 35.000-Punkte-Marke hinter sich. Der ROTX-Index legte in der vergangenen Woche 1,04 Prozent zu und kletterte somit über die 17.000-Punkte-Marke. Und auch der Energiewerte-Index BET-NG konnte in der vergangenen Woche seine Schwelle von 700 Punkten dank eines Plus‘ von 0,8 Prozent überschreiten. Die Investmentgesellschaft SIF Banat-Crişana (SIF1, 2,23 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) plant den Rückkauf von 20 Millionen eigener Aktien. Das entspricht einem Anteil von 3,64 Prozent des Unternehmens.
Dafür sind 46 Millionen Lei vorgesehen, was den Höchstpreis je Aktie auf 2,3 Lei steigen lässt. Das Angebot läuft ab morgen bis zum 19. September, vermittelt wird der Rückkauf vom Makler Swiss Capital. Seit Jahresbeginn hat die Aktie 18,6 Prozent zugelegt, allein in der vergangenen Woche stieg der Kurs um 10,4 Prozent. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft legte seit Beginn dieses Jahres um 21,7 Prozent zu. Vom Stammkapital der Investmentgesellschaft werden nur knapp 80 Prozent an der Börse gehandelt. Die Gesellschaft investiert hauptsächlich in Bankaktien. Die wichtigste Position in ihrem Portfolio nimmt Banca Transilvania (TLV, 2,485 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einer Gewichtung von 19,7 Prozent der Aktiva ein, gefolgt von der Erste Group Bank AG (EBS, 166 Lei, ISIN AT0000652011) und der BRD (BRD, 14 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2). In der vergangenen Woche verloren alle Bankaktien etwas an Wert: TVL-Aktien 0,4 Prozent, EBS-Papiere 0,9 Prozent und BRD-Aktien 0,7 Prozent. Seit Jahresbeginn hat der Wert der TLV-Aktien um 5,7 Prozent, jener der EBS-Papiere um 26,2 Prozent und der Wert der BRD-Aktien um 20,4 Prozent zugelegt.
BVB mit neuer Geschäftsführung
Etwas Ruhe scheint beim Börsenbetreiber BVB eingekehrt zu sein, nachdem der bisherige CEO Ludwik Sobolewski das Amt nicht weiterführen mochte, obwohl die vertragliche Lage dies anscheinend möglich machte. Die Führung der Tagesgeschäfte hat Alin Barbu, Sobolewkis bisheriger Stellvertreter, inne. Ob der Pole wieder an die Spitze der Bukarester Börse zurückkehrt ist ungewiss. Auf der Internetseite des Börsenbetreibers wurde die Entscheidung des ehemaligen CEO bekanntgegeben, das Amt nach Ablauf des Mandatsvertrags wegen der ungewissen juristischen Lage nicht fortführen zu wollen. Die BVB-Aktien (BVB, 33,8 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) verloren auf Wochensicht 0,9 Prozent. Seit Jahresbeginn haben sie jedoch 15,4 Prozent zugelegt und notieren nun schon seit mehreren Monaten nahe dem Allzeithoch von 35,5 Lei.
Neuzugang in Sicht?
Ein etwas ungewöhnlicherer Emittent macht sich – Medienberichten zufolge – hübsch für den rumänischen Kapitalmarkt. Es handelt sich um den Sportwetten-Anbieter Superbet Betting&Gaming, die rumänische Tochter einer auf Zypern registrierten Holding, mit einem Jahresumsatz von 207 Millionen Lei im vergangenen Jahr. Das Unternehmen will Anleihen auf der freien Plattform AeRO anbieten und hat diesbezüglich die Freigabe von der rumänischen Finanzaufsicht ASF erhalten. Allerdings sind keine Details über diese Anleihen-Emission bekannt gegeben worden.
Devisen
Auch für den rumänischen Leu war es eine gute Woche. Die rumänische Landeswährung konnte sich sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem US-Dollar durchsetzen, wenn auch nur in geringem Maße. So betrug der Wertzuwachs gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung nur 0,03 Prozent und ist somit als Seitwärtsbewegung einzustufen. Immerhin kostete ein Euro gestern 3,5869 Lei und somit etwas weniger als noch vor einer Woche – und immer noch weniger als 4,6 Lei. Die anhaltende Dollarschwäche nutzte der Leu etwas mehr aus, hier betrug der Wertzuwachs 0,5 Prozent. Ein US-Dollar kostete gestern 3,887 Lei. Mittel- und langfristig sehen Analysten jedoch steigenden Druck auf den Leu voraus, durch erhöhte Risikokosten.
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