Bukarests Börse schloss den Juli freundlich und startete ebenso optimistisch in den August. Dabei machte der Hauptindex BET eine kleine Achterbahnfahrt, fiel zweimal unter die 8000-Punkte-Marke. Dennoch reichte es, um sich am Ende der Handelswoche wieder darüber zu positionieren und sogar ein Wochenplus von 0,6 Prozent zu registrieren.
Ähnlich erging es dem ROTX-Index, der dank eines Plus von ebenfalls 0,6 Prozent seine Position jenseits der 16.500 Punkte festigen konnte. Etwas überraschend entwickelte sich der Energiewerte-Index BET-NG, der auf Wochensicht ein Plus von 3 Prozent erreichte. Der Finanzwerte-Index BET-FI bildete das Schlusslicht der Woche mit einem Plus von nur 0,4 Prozent.
Der Umsatz entwickelte sich in gewohnten Bahnen, zwischen umgerechnet 4 und 6 Millionen Euro pro Tag. Nur am Donnerstag wurden mehr als umgerechnet 8 Millionen Euro umgesetzt. So betrug der durchschnittliche Tagesumsatz umgerechnet fast 6,2 Millionen Euro, insgesamt wurden somit 142,7 Millionen Lei oder 30,8 Millionen Euro mit Aktien umgesetzt. Den höchsten Anteil am Umsatz strich Banca Transilvania (TLV, 2,29 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) ein, mit einem Drittel des gesamten Wochenumsatzes. Allerdings wirkte sich der Run auf TLV-Aktien negativ auf den Kurs aus, die Aktie gab 8,6 Prozent nach in der vergangenen Woche. Knapp 15 Prozent des Umsatzes gingen auf das Konto des Fonds Proprietatea (FP, 0,882 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), dessen Aktien nur um 0,8 Prozent nachgaben.
Gute Performance des Energiesektors
Die sehr gute Wochenperformance des Energiewerte-Index lässt sich durch die gute Entwicklung mehrerer Aktien erklären, die diesen Index bevölkern. Der Stromversorger Transelectrica (TEL, 24,3 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) schloss die Woche mit einem Plus von 9,45 Prozent und führte die Liste der Wochengewinner an. Gefolgt wurde dieser Emittent vom Erzeuger Electrica (EL, 10,12 Lei, ISIN ROELECACNOR5), mit einem Plus von 7,7 Prozent und dem Pipeline-Unternehmen Conpet (COTE, 91 Lei, ISIN ROCOTEACNOR7) mit einem Gewinn von 4,6 Prozent. Am anderen Ende der Skala stand die bereits erwähnte Banca Transilvania, der Franchisegeber Sphera Group (SFG, 25,1 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4) – minus 5,3 Prozent – und die SocGen-Tochter BRD (BRD, 13,64 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) mit einem Minus von 4,9 Prozent. Dazu mehr weiter unten.
Petrom warnt vor Verlangsamung
Der Mineralölkonzern OMV Petrom läutete in der vergangenen Woche die neue Berichtssaison ein. Im ersten Halbjahr 2018 schaffte Petrom einen Umsatzanstieg von 6 Prozent auf 9,85 Milliarden Lei. Ebenso legte der Gewinn um 6 Prozent zu auf netto 1,28 Milliarden Lei. Das eher ernüchternde Ergebnis führte die Geschäftsführerin Christina Verchere auf eine nachlassende Sprit-Nachfrage zurück und warnte zugleich vor einer Verlangsamung der Wirtschaftsleistung. Der Absatz von Benzin und Dieselöl ist in den ersten sechs Monaten um 1,8 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr 2017 war die Nachfrage um 6,2 Prozent gestiegen. Der Absatz von Erdgas ist in derselben Zeitspanne trotz kaltem Frühjahr um 3 Prozent gestiegen (ehemals plus 15 Prozent). Die Ertragslage könnte sich durch höhere Rohölpreise in der zweiten Jahreshälfte verbessern.
BRD enttäuscht mit Halbjahresdaten
Auch die rumänische Tochter der französischen Société Générale BRD gab seine Halbjahresdaten bekannt. Der Reingewinn der rumänischen Bank stieg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um nur zwei Prozent. Dabei hatte der Markt wahrscheinlich mehr erwartet, hatte die Aktie im Vorfeld der Berichtssaison in der vorvergangenen Woche doch 8,6 Prozent zugelegt. In der ersten Augustwoche gab sie wieder 4,9 Prozent nach. Möglicherweise wird der Kurs auch in nächster Zukunft leicht an Fahrt verlieren.
Devisen
Euro und US-Dollar entwickelten sich unterschiedlich zum rumänischen Leu in der vergangenen Woche. Der Euro verlor etwas an Wert, der Leu konnte sich mit einem Zuwachs von 0,2 Prozent gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung durchsetzen. Damit fiel der Euro weiter in Richtung 4,6 Lei und notierte am gestrigen Montag bei 4,6206 Lei. Der US-Dollar hingegen setzte sich gegen den Leu durch mit einem Wochenzuwachs von 0,16 Prozent. Damit schloss die nordamerikanische Währung nur knapp unter der 4-Lei-Marke, bei 3,9908 Lei.
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