Bukarest (ADZ) - Die Nationalbank (BNR) hat am Freitag in einer außergewöhnlichen Sitzung den Leitzins von 2,5 auf 2,0 Prozent gesenkt, um sich den wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Coronavirus-Krise entgegenzustemmen. Der neue Zinssatz gilt ab Montag, dem 23. März. Entsprechend einer Pressemitteilung der BNR wurde auch der Refinanzierungssatz (Lombardsatz) gesenkt, die Zentralbank erhofft sich, dass dadurch der Referenzzinssatz für Termingelder in Lei im Interbankengeschäft ROBOR sinken werde. Am Montagvormittag waren bereits deutliche Rückgänge der ROBOR-Zinssätze (mit verschiedenen Laufzeiten) zu verzeichnen.
Um die Liquidität im Bankensystem zu erhalten und gute Finanzierungsbedingungen für den privaten und den öffentlichen Sektor zu gewährleisten, wird die Zentralbank erstmals auch Staatsanleihen in Lei am Sekundärmarkt kaufen. Es ist das erste Mal, dass die BNR sogenannte „Quantitative Lockerung“ (oder QE von englisch quantitative easing) betreiben wird. Vergangene Woche hatte der Wirtschaftspresse zufolge das Finanzministerium Schwierigkeiten, sich Geld am Markt zu leihen. Die Zinsen für Staatsanleihen am Sekundärmarkt waren gegenüber Anfang März auch gestiegen.