Bukarest (ADZ) - Die Nationalbank hat am Donnerstag die Sicherheitsrücklagen für Devisen-Kredite überraschend von 25 auf 20 Prozent gesenkt. Die für Geschäftsbanken verpflichtenden Mindestreserven in der Landeswährung blieben unverändert bei 15 Prozent. Den Leitzins ließ der Notenbank-Vorstand zum siebten Mal in Folge unverändert bei 6,25 Prozent.
Analysten hatten zwar mit einem unveränderten Leitzins gerechnet, die Reduzierung der Rücklagen für Devisenkredite um fünf Prozentpunkte kam jedoch völlig überraschend. Dadurch würde etwa eine Milliarde Euro für den Markt freigegeben, hieß es. Analysten mutmaßen, dass die Entscheidung der Zentralbank es dem Finanzministerium erleichtern soll, Staatsanleihen in Devisen auf dem Binnenmarkt zu lancieren. Dass damit die private Wirtschaft angekurbelt werden soll, wird von Analysten bezweifelt.
Die Nationalbank begründete die Reduzierung der Mindestreserven für Devisenkredite unter anderem damit, dass Rumänien sich stufenweise an die Standards der Europäischen Zentralbank annähern müsse.
Ferner sei es wichtig, weiter auf eine nachhaltige Inflationssenkung zu setzen und der Wirtschaft die Grundlagen für ein gesundes Wachstum zu sichern. Dafür sei aber eine konsequente und entschiedene Umsetzung des neuen Abkommens mit dem IWF und der EU notwendig, hieß es weiter in der Mitteilung der Nationalbank. Für Ende 2011 rechnet die Nationalbank weiterhin mit einer Inflationsrate von 3,6 Prozent.