Bukarest (ADZ) - Die Banken und die Nationalwährung Chinas sind in Rumänien willkommen, erklärte der Gouverneur der Nationalbank Rumäniens (BNR), Mugur Isãrescu, in einem Interview mit der chinesischen Presseagentur Xinhua. Er erwarte in nächster Zukunft das Auftauchen chinesischer Banken auf den Finanzmärkten in Rumänien, erklärte Isãrescu. „Darüber haben wir bereits Anfang der 90er-Jahre gesprochen“, erinnerte der BNR-Gouverneur, „und ich erwarte, dass die Banken aus China nun Filialen in meinem Land eröffnen.“
Anfang der 90er Jahre hatten die chinesischen Behörden entschieden, einen Teil ihrer Valutareserven in Rumänien, bei der BNR, zu deponieren, zu Zeiten, als Rumänien nicht über ausreichend Valuta verfügt hatte. Darauf fuße die langjährige Freundschaft der Nationalbank Rumäniens mit jener von China. Isãrescu: „Das war eine konkrete Hilfe und eine Freundschaftsgeste. Freunde erkennt man in der Not. Wir haben diese Freundschaftsgeste nicht vergessen.“
Im Kontext, wo Rumänien den Euro 2015 übernehmen möchte, unterstrich Isãrescu die Rolle der Juni-Tournee des chinesischen Premierministers Wen Jibao durch den Euro-Raum, durch welche China seine Unterstützung und sein Vertrauen in den Euro bekundet hatte. „Das war eine gute Unterstützung für die europäische Währung“, schlussfolgerte der BNR-Gouverneur. „China ist eine globale Wirtschafts- und Handelsmacht“, sagte Isãrescu, „und es ist auch zur globalen Finanzmacht geworden, indem es große Devisenreserven akkumuliert hat. Folglich ist diese Vertrauensbotschaft seitens der Regierung einer globalen Finanzmacht eine offensichtliche Hilfe für den Euro.“ Mugur Is²rescu betonte, dass solche Botschaften auch eine Hilfe in der Lösung momentaner Krisensituationen sind, wie jetzt, angesichts der Schuldenkrise diverser Euro-Länder.
Sein Kotau gegenüber dem Yuan: „Vielleicht werden künftige Krisen vermieden werden, wenn die Nationalwährung Chinas eine bedeutendere Rolle spielen wird. China ist eine Wirtschafts- und Handelsmacht. Es weist hohe Handelsüberschüsse auf. Der Yuan wird bestimmt international eine immer größere Rolle spielen. Sobald der Yuan eine Währung für Devisenreserven wird, übernehmen auch wir ihn sofort in die Schatzkammern der BNR.“
Dazu müssten im Vorfeld engere bilaterale Finanzbeziehungen aufgebaut werden, meinte der BNR-Gouverneur: „Unsere gegenwärtige Zusammenarbeit kann konzentriert werden auf verschiedenste Aspekte bezüglich der Lösung der internationalen Finanzkrise.“ In diesem Kontext lobte Isãrescu die „effiziente und konstruktive Rolle“, welche die Vertreter Chinas beim Internationalen Währungsfonds IWF spielen.
Wir erinnern daran, dass zur Stunde eine Delegation aus IWF-Vertretern, Vertretern der Europäischen Kommission und der Weltbank das präventive Abkommen mit Rumänien vor Ort in Bukarest überprüfen.