Nervosität macht sich auch auf Bukarester Parkett breit, neue Listung angekündigt

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Foto: Wikimedia Commons

Der rumänische Markt erlebte in der zweiten Oktoberwoche eine harsche Kurskorrektur von durchschnittlich 1,6 Prozent. Als Grund dafür könnte auch die Nervosität an den internationalen Märkten gelten. Auch die Bukarester Börse reagierte nervös auf die Turbulenzen in der zweiten Wochenhälfte. Sämtliche Indizes verloren auf Wochensicht an Wert. Das Hauptindex BET lag Ende vergangener Woche um 1,87 Prozent unter dem Stand vom Vorfreitag.

Der BETPlus zog mit einem Minus von 1,9 Prozent nach. Fast 400 Punkte verlor der ROTX-Index, das entspricht einem Kursverlust von 1,08 Prozent. Ein Minus von 1,85 Prozent musste der Finanzwerte-Index BET-FI hinnehmen und der Energiewerte-Index schloss die Handelswoche mit einem Kursverlust von 1,27 Prozent. Keiner der Indizes fiel wegen der Verluste unter seine aktuelle psychologische Marke.

Umsatz legt leicht zu

Anders als die Indizes verbesserte sich der Umsatz im Vergleich zur Vorwoche um knapp 18,5 Prozent. Den größten Anteil am Gesamtumsatz in Höhe von 132,94 Millionen Lei deckte die Banca Transilvania (TLV, 2,3 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) ab mit einem Umsatz von 33,9 Millionen Lei (25,5 Prozent), gefolgt von BRD (BRD, 13,16 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) mit 16,1 Millionen Lei (12,1 Prozent). Die beiden Bankaktien hielten es mit dem allgemeinen Trend und verloren 1,79 Prozent (BRD) und 3,76 Prozent (TLV). Die dritte, an der Bukarester Börse gelistete Bank, die Erste Group Bank AG (EBS, 176,8 Lei, ISIN AT0000652011) verlor in der vergangenen Woche nur 0,7 Prozent an Wert.

Die Aktien im Überblick

Insgesamt ging die Marktkapitalisierung in der vergangenen Woche um ein Prozent zurück und fiel somit erneut unter die 170-Milliarden-Lei-Marke. Am vergangenen Freitag waren alle an der Börse gehandelten Aktien 168,3 Milliarden Lei (36,06 Milliarden Euro) wert. Von den gehandelten Aktien verbuchten 48 Emittenten rückgängige Kurse, nur 12 verzeichneten Kursgewinne. Unter den letzteren befinden sich auch die Gewinner der Woche, die Bauunternehmen Transilvania Construcții (COTR, 42,4 Lei, ISIN ROCOTRACNOR9) und (NAPO, 1,39 Lei, ISIN RONAPOACNOR0) mit einem Wochengewinn von jeweils knapp 15 Prozent.

Bei den Verlierern belegen ein Energieunternehmen, ein Maschinenhersteller und ein Erdölunternehmen die vordersten Plätze. Electroaparataj (ELJ, 0,125 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) verlor 11,35 Prozent, UZTEL (UZT, 1,24 Lei, ISIN ROUZTEACNOR5) 14,4 Prozent und Energopetrol (ENP, 0,23 Lei, ISIN ROENPCACNOR7) 14,8 Prozent.

Neue Listung angekündigt

Ein weiteres Unternehmen drängt an die Bukarester Börse. Electrogrup Infrastructure, Inhaber und Betreiber des größten rumänischen Glasfasernetzes NetCity möchte an die Börse gehen. Der Börsengang sollte durch die Ausgabe von bis zu 1,25 Millionen neuen Aktien erfolgen, was eine Reduzierung der aktuellen Beteiligungen der drei Inhaber des Unternehmens auf 50 Prozent drücken würde. In einem zweiten Schritt sollen weitere 1,25 Millionen Aktien in den Handel gehen. In Bukarest betreibt das im Februar 2017 übernommene Tochterunternehmen NetCity mehr als 1000 Kilometer Glasfaserkabel für schnelle digitale Kommunikation.

Der Exklusivvertrag mit der Hauptstadtverwaltung läuft 2057 ab. Das Unternehmen ist, außer im Bereich der Telekommunikationsinfrastruktur, auch in der Energiebranche tätig. 2017 verbuchte die Gruppe einen Umsatz in Höhe von 473,6 Millionen Lei. Gegenüber dem Vorjahr entsprach dies einem Sprung um 49 Prozent. Weitere Details über die geplante Listung sind nicht bekannt, als Vermittler wurden die Erste Group Bank AG und Wood & Company Financial Services genannt.

Devisen

Der rumänische Leu konnte sich in der vergangenen Woche gegen beide Leitwährungen durchsetzen. Gegen die europäische Gemeinschaftswährung legte der Leu auf Wochensicht 0,2 Prozent zu und drückte den Euro somit knapp unter 4,66 Lei. Ein schwacher Trost, denn auch so notiert der Euro immer noch recht hoch. Gegenüber dem US-Dollar hingegen konnte die rumänische Währung richtig zulegen. Einen Prozent Wertgewinn gab es in der vergangenen Woche, das drückte die US-amerikanische Währung stärker in Richtung 4 Lei. Am gestrigen Montag lag der US-Dollar bei 4,0221 Lei nur knapp über diese Marke.

 

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