In kleinen Schritten zu neuen Höhen, könnte man die Entwicklung der Bukarester Wertpapierbörse umschreiben. Der Hauptindex BET schloss am vergangenen Freitag dank eines Wochenzuwachses von 0,4 Prozent auf einem neuen Rekordstand von 17.292,08 Punkten. Der BETPlus zog nach mit einem Wochenzuwachs von 0,3 Prozent. Ähnlich stark wie der Hauptindex entwickelte sich der Energiewerte-Index BET-NG: plus 0,4 Prozent auf 1236,06 Punkte – neuer Rekordstand. Am meisten legte noch der ROTX zu (0,5 Prozent) und schloss nur knapp unter der 38.000-Punkte-Marke bei 37.974,26 Punkten. Fast schon nicht verwunderlich war, dass der Finanzwerte-Index BET-FI gegen den Trend mit einem Wochenverlust von 0,29 Prozent schloss und bei einem Endstand von 59.949,25 Punkten unter die 60.000-Punkte-Marke fiel.
Mehr Handelstage lassen Umsätze steigen
Die Umsätze zogen wieder etwas an, gegenüber der 129,23 Millionen Lei, die in der vorvergangenen drei Tage währenden Handelswoche umgesetzt wurden, sind in der vier Tage währenden Handelswoche nach den orthodoxen Ostern nun 181,72 Millionen Lei mit Aktien umgesetzt worden. An der Rangordnung der umsatzstärksten Aktien indes hat sich nichts geändert. Der Treibstoffkonzern OMV Petrom (SNP, 0,708 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) folgt auf den Stromerzeuger S.P.E.E.H. Hidroelectrica (H2O, 134,3 Lei, ISIN RO4Q0Z5RO1B6), der auf die Banca Transilvania (TLV, 29,15 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) folgt. Davon legten nur H2O-Aktien nicht zu in der vergangenen Woche, doch alle drei notieren nahe ihrer aktuellen 52-Wochen-Höchststände. Vor allem aber hat die Banca Transilvania Luft nach oben, da sie gerade bekannt gegeben hat, im 1. Quartal 35 Prozent mehr Gewinn gemacht zu haben (913 Millionen Lei), als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. SNP-Aktien dürften kurzfristig leicht gedrückt werden, da gestern das Stichdatum abgelaufen ist, zu dem Anleger SNP-Aktien für die diesjährige Dividendenausschüttung erwerben konnten. Hidroelectrica könnte durch erhöhte Konkurrenz etwas stärker unter Druck geraten – mehr dazu, weiter unten.
Erste Quartalszahlen
Positive Quartalszahlen meldeten auch der Gesundheitsdienstleister MedLife (M, 4,335 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6): 22 Prozent mehr Umsatz auf 647 Millionen Lei und 55,5 Prozent mehr Gewinn auf 13,1 Millionen Lei – was der Aktie auf Wochensicht 3,2 Prozent einbrachte – und teilweise auch der Flugzeugbauer Aerostar (ARS, 9,1 Lei, ISIN ROAEROACNOR5): 24,5 Prozent mehr Umsatz (155,3 Millionen Lei), dafür aber 16,4 Prozent weniger Gewinn (25 Millionen Lei) – die Aktie ging um 1,94 Prozent zurück. Weniger gut erging es im 1. Quartal dieses Jahres dem IT-Dienstleister und Softwarehaus BITTNET Systems (BNET, 0,246 Lei, ISIN ROWMR49B0RG5), da die Umsätze um 18 Prozent auf 44 Millionen Lei zurückgingen und die Verluste auf 9,7 Millionen Lei anstiegen. Die Aktie verlor auf Wochensicht 1,6 Prozent. Dafür konnte sich der Börsenbetreiber Bursa de Valori București (BVB, 64,2 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) über eine Gewinnsteigerung von 68 Prozent auf fast 3 Millionen Lei freuen. Allerdings trüben 26 Prozent höhere Betriebskosten das Gesamtbild etwas, die Aktie wurde vorerst mit minus 0,6 Prozent geahndet.
Neues Energie-Unternehmen vor Handelsstart
Am vergangenen Mittwoch startete die Zeichnungsphase für Aktien des Erdgas- und Stromlieferanten Premier Energie, die demnächst unter dem Kürzel „PE“ an der Bukarester Börse gehandelt werden sollen. Angeboten werden insgesamt 35,93 Millionen Aktien, davon 25 Millionen neue Wertpapiere aus einer Stammkapitalaufstockung. Das Angebot könnte um weitere 6,27 Millionen Aktien aufgestockt werden. Verkäufer ist die auf Zypern registrierte EMMA Holding, deren Hauptaktionär der Tscheche Jirí Šmejc – über seine Beteiligung am 40-Milliarden-Euro schweren Investmentfonds PPF auch am rumänischen Fernsehsendet Pro TV beteiligt. Der Angebotspreis liegt bei 21,5 Lei je Aktie, für Privatanleger standen 20 Prozent der ursprünglichen Zahl bereit. Bis Ende der vergangenen Woche hatten private Anleger das Angebot um das Siebenfache übertroffen mit ihren Anfragen. Die IPO endet am 15. Mai, danach sollen die Aktien zum Handel freigegeben werden.
Devisen
Wieder konnte sich der rumänische Leu gegenüber beiden Leitwährungen behaupten. Den Euro schaffte es der Leu um kaum wahrnehmbare 0,016 Prozent zu drücken. Das heißt, vielmehr konnte der Euro gewissermaßen in Schach und von der 4,98-Lei-Marke weiter fern gehalten werden. Den US-Dollar schaffte der Leu bis fast an die 4,6-Lei-Grenze drücken zu können. Die US-amerikanische Leitwährung verlor auf Wochensicht 0,79 Prozent oder 0,037 Lei. Am gestrigen Montag startete der Euro somit bei 4,9756 Lei in die neue, diesmal volle Handelswoche. Der US-Dollar startete bei 4,6134 Lei in den zwischenbanklichen Handel.
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