Bukarest (ADZ) - Im Bieterverfahren um die staatliche Güterbahn CFR Marfă wollte das Transportministerium am Donnerstag den Zuschlag erteilen. Der Sieger stand allerdings schon tags davor fest, nachdem auch das Konsortium bestehend aus der heimischen Transferoviar Grup und der österreichischen Donau-Finanz GmbH das Handtuch warf.
Der dritte Bieter, das US-Unternehmen OmniTRAX, hatte es erst gar nicht auf die Shortlist geschafft und dem Ministerium daraufhin eine Klage wegen des intransparenten Verfahrens sowie unzumutbar knapper Fristen in Aussicht gestellt.
In einer Presseaussendung teilte nun auch das rumänisch-österreichische Konsortium mit, rechtliche Schritte gegen das vom Transportministerium organisierte Verfahren zu erwägen. Genau wie OmniTRAX beanstandet es die viel zu knapp bemessene Frist, um deren Verlängerung man bei der Behörde wiederholt vergeblich angesucht habe, obwohl die europäischen Standards bei derlei Verfahren einen Mindestzeitraum von zwei Monaten vorsehen.
Die heimische Presse argwöhnt schon seit geraumer Zeit, dass die Privatisierung der staatlichen Güterbahn eine weitere „mit Zueignung“ sei – dem verbliebenen Bieter Grup Feroviar Român des Unternehmers Gruia Stoica werde die CFR Marfă nun wohl gegen den festgelegten Mindest- bzw. Spottpreis von 185 Millionen Euro zufallen, so der Tenor.