Bukarest (ADZ) - Die Verluste des größten rumänischen Chemiewerks Oltchim Râmnicu Vâlcea sind in den ersten drei Quartalen des Jahres um 70 Prozent auf 308,5 Millionen Lei (70 Mio. Euro) gestiegen. Der Umsatz des Unternehmens hat sich in diesem Zeitraum verglichen zum Vorjahr beinahe halbiert und erreichte 693,7 Millionen Lei (157,6 Mio. Euro). Im Laufe des Jahres wurden mehrmals Anlagen abgestellt und am 23. August wurde die Produktion vollständig gestoppt.
Die Gesamtschulden Oltchims belaufen sich auf 2,65 Milliarden Lei (590 Mio. Euro) wovon 1,97 Milliarden Lei (440 Mio. Euro) kurzfristige Schulden mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr sind. Außerdem hat das Chemiewerk ausstehende Zahlungen an Zulieferer über rund eine Milliarde Lei (236 Mio. Euro).
Laut einer Aussage des Staatssekretärs im Wirtschaftsministerium Rodin Traicu von Dienstag haben Vorauszahlungen von Oltchim-Kunden und -Zulieferern die Wiederaufnahme der Produktion in der Membranelektrolyse-Anlage am vergangen Donnerstag möglich gemacht. In zwei Wochen soll eine weitere Elektrolyseanlage in Betrieb genommen werden. Bis zum 15. November sei laut Traicu auch die Auszahlung ausstehender Löhne an Oltchimangestellte möglich. Bis Ende der Woche will die Regierung die Europäische Kommission offiziell bezüglich einer Staatshilfe über 20 Millionen Euro für das Chemiewerk benachrichtigen.
Die Privatisierung des Chemiewerks Ende September ist gescheitert, da der Gewinner der öffentlichen Ausschreibung, Dan Diaconescu, keine Beweise darüber vorlegen konnte, dass er die nötigen 45 Millionen Euro tatsächlich aufbringen kann.