dc. Kronstadt - Auf 85 Millionen Euro bezifferte sich im vorigen Jahr der Umsatz des Molkereiproduzenten Olympus, der in Heldsdorf/Hălchiu bei Kronstadt/Braşov seit 2011 eine Fabrik betreibt. Olympus, ein seit 1999 in Rumänien tätiges Unternehmen mit griechischem Stammkapital, hat seit Markteinstieg etwa 100 Mio. Euro hierzulande investiert, den Großteil davon in die Produktionsanlagen von Heldsdorf. Für Olympus war 2016 eindeutig ein gutes Jahr, der Umsatz ist im Vergleich zu 2015 um etwa 12 Prozent gestiegen, obwohl der Markt von den größeren Unternehmen Albalact, Danone und Friesland Campina beherrscht wird. Zum Vergleich: 2011 meldete Olympus einen etwa vier Mal geringeren Umsatz, von 22,3 Mio. Euro. Etwa 60 Prozent der Produktion von Olympus wird zurzeit exportiert, größtenteils nach Mittel- und Osteuropa, aber auch nach Italien oder Griechenland, im Inland verkauft das Unternehmen hauptsächlich Joghurt und Milch, aber auch Käse und Butter, sowohl unter dem eigenen Markennamen, als auch unter den Eigenmarken verschiedener Einzelhändler wie zum Beispiel Lidl. 2016 habe das Unternehmen ein gesteigertes Interesse der rumänischen Verbraucher für Joghurt im Besonderen und für Milchprodukte aus ökologischer Milchviehhaltung im Allgemeinen wahrgenommen, deshalb habe es sein Angebot um solche Produkte erweitert. Olympus ist ein griechisches Familienunternehmen aus Trikala in der nordgriechischen Region Thessalien. Es betreibt Molkereien in Griechenland, Bulgarien und Rumänien und stellt ferner verschiedene Obstsäfte her.
Seit der Übernahme des Familienunternehmens Albalact aus Oiejdea bei Karlsburg/Alba Iulia durch den französischen Riesen Lactalis vor mehr als einem Jahr wird der rumänische Markt für Milch und Molkereiprodukte ausschließlich von ausländischen Konzernen dominiert. Nur vereinzelt konnten sich im Land einheimische Molkereien halten, wie zum Beispiel Simultan in Orzydorf/Orţişoara im Kreis Temesch/Timiş, das „Combinatul Agroindustrial Curtici” im Kreis Arad und Unicarm in Sathmar/Satu Mare, wobei die letzteren beiden nicht nur in der Milchverarbeitung tätig sind, sondern auch im Getreideanbau, der Schweinezucht und dem Einzelhandel. Viele rumänische Molkereien sind auf Milchimporte aus dem Ausland angewiesen, da Rumäniens Viehzüchter seit Jahren nicht mehr in der Lage sind, die Binnennachfrage nach Milch zu decken. 2016 hat Rumänien dem Nationalen Institut für Statistik zufolge Milch und Molkereiprodukte im Gesamtwert von 398 Mio. Euro importiert, die Hauptlieferanten waren Deutschland (110 Mio. Euro), Polen (78 Mio. Euro) und Ungarn (74 Mio. Euro).