Petrom OMV mit Gewinn und Umsatzrückgang wegen gesunkenen Energiepreisen

Mutterkonzern OMV kündigt zweithöchstes Ergebnis der Unternehmensgeschichte an

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Bukarest/Wien (ADZ/dpa) - Der Energiekonzern OMV Petrom hat am Donnerstag angekündigt 2023 einen Gewinn von vier Milliarden Lei erzielt zu haben. Aufgrund der hohen Energiepreise war der Gewinn ein Jahr davor mit über zehn Milliarden Lei noch deutlich höher, niedrigere Energiepreise werden in der Mitteilung des Unternehmens auch als Hauptgrund für den um 37 Prozent zurückgegangenen Umsatz angegeben. 2023 erwirtschaftete der Konzern 38,8 Milliarden Lei, 2022 lag der Umsatz noch bei 61,3 Mrd. Lei. Im Jahr 2021 verzeichnete das Unternehmen einen Profit von 2,86 Mrd. Lei und einen Umsatz von 26 Mrd. Lei.

Im vergangenen Jahr ist außerdem das Volumen verkaufter elektrischer Energie zurückgegangen und das abgesetzte Erdgas leicht gestiegen. Die Investitionen haben um knapp ein Drittel gegenüber 2022 auf 4,7 Mrd. Lei zugelegt. OMV-Petrom-Direktorin Christina Verchere erklärte in einer Stellungnahme, dass in den kommenden Jahren jährliche Investitionen im Umfang von acht Milliarden Lei angepeilt werden, unter anderem um im Rahmen des Gasprojekts Neptun Deep 2025 die ersten Offshore-Bohrungen durchzuführen. Außerdem werde die Produktion elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen ausgeweitet und die Anzahl Ladestationen für Elektroautos soll auf über 1000 steigen, womit das Unternehmen zum „größten Spieler im Bereich Elektromobilität in Rumänien“ aufsteigen werde, so Verchere. 

Der Mutterkonzern von OMV Petrom, die österreichische OMV, gab am Donnerstag in Wien bekannt, das zweithöchste Ergebnis seiner Unternehmensgeschichte erzielt zu haben. Der Umsatz lag bei 39 Milliarden Euro, 37 Prozent weniger als 2022, das operatives Ergebnis vor Sondereffekten war mit rund sechs Milliarden Euro 46 Prozent niedriger als im Vorjahr. „Insgesamt ging das Ergebnis im Vergleich zum außergewöhnlichen Jahr 2022 zurück, da die Rohstoffpreise von ihrem beispiellosen Höchststand zurückkamen. Darüber hinaus war das Jahr 2023 durch geopolitische Spannungen, schwächere Verbrauchernachfrage aufgrund von Inflationsdruck und Herausforderungen des Klimawandels und der Energiewende gekennzeichnet“, heißt es in der Mitteilung. 

OMV verkauft Gas-Beteiligung in Malaysia

Der Öl-, Gas- und Chemiekonzern kündigte auch an, für rund 830 Millionen Euro seinen Anteil an der malaysischen SapuraOMV an das französische Energieunternehmen TotalEnergies zu verkaufen. Der Verkauf des 50-Prozent-Anteils werde voraussichtlich gegen Ende des ersten Halbjahrs 2024 vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen vollzogen sein, teilte die OMV mit. „Diese Vereinbarung strafft unser Energieportfolio und steht im Einklang mit der OMV Strategie 2030, die Öl- und Gasproduktion über die Zeit zu reduzieren“, sagte OMV-Chef Alfred Stern. 

TotalEnergies wiederum sieht mit dem Kauf seine Postion im Energiegeschäft in der Region deutlich gestärkt. „Mit ihren niedrigen Produktionskosten und der geringen Treibhausgasintensität werden die Anlagen von SapuraOMV perfekt in das Portfolio von TotalEnergies passen und dazu beitragen, den wachsenden Gasbedarf in Asien zu decken“, sagte Patrick Pouyanné, Vorstandsvorsitzender und CEO von TotalEnergies.

SapuraOMV mit Hauptsitz in Kuala Lumpur ist ein 50:50-Joint-Venture, also ein Gemeinschaftsunternehmen, das 2019 gegründet wurde. SapuraOMV verfügt über Produktions- und Entwicklungsanlagen in flachen Gewässern vor der Küste Malaysias sowie über Explorationsbeteiligungen in Mexiko, Australien und Neuseeland.