Bukarest (ADZ) - Für knapp zehn Prozent Anteile an dem größten rumänischen Energiekonzern OMV Petrom, das demnächst über die Bukarester Wertpapierbörse (BVB) verkauft wird, will der Staat mindestens 600 Millionen Euro kassieren. „für die 9,84 Prozent Petrom-Anteile werden wir einen besseren Preis erzielen, als der ehemalige Premierminister Nãstase für die ganze Petrom bekommen hat”, sagte Premierminister Emil Boc in einem Fernsehauftritt am Sonntag.
Stimme der Preis nicht, würden die Aktien eben nicht verkauft. Denn er würde keinerlei „Tricks” bei dieser Transaktion zulassen, es gehe schließlich um das öffentliche Vermögen, betonte Boc.
Die PSD-Regierung Nãstase hat 2004 rund 33,34 Prozent Anteile an der Öl- und Gasgesellschaft Petrom an die österreichische OMV für 699 Millionen Euro verkauft.
Durch eine Kapitalerhöhung von 830,6 Millionen Euro erhöhte OMV anschließend seine Beteiligung an Petrom auf mehrheitliche 51 Prozent. Das rumänische Wirtschaftsministerium hatte am Freitag ein Konsortium gebildet aus der russischen Renaissance Capital Limited sowie den Broker-Abteilungen der Banca Transilvania und der griechischen EFG als Vermittler des Verkaufs der 9,84 Prozent Anteile über die Börse ausgewählt.
Das Angebot des von den Russen angeführten Konsortiums sei bei weitem das beste gewesen, erklärte das Ministerium. An der Mitte März gestarteten Ausschreibung hatten sich sechs internationale Konsortien beteiligt.
OMV Petrom ist Rumäniens größtes börsennotiertes Unternehmen. Die österreichische OMV hält daran 51,01 Prozent der Anteile und der rumänische Staat 20,64 Prozent. Weitere 20,11 Prozent gehören dem Fonds Proprietatea, die restlichen Aktien werden an der Börse gehandelt.