Profitabilität der Banken in Rumänien sinkt weiter

Kleinere Banken werden schießen / Spezialisierung ist gefragt


Foto: Benjamin Richter

Bukarest (ADZ) - Die Profitabilität des rumänischen Bankensystems sinkt weiter in diesem Jahr, vor allem wegen der steigenden Betriebskosten, aber auch wegen des immer noch vergleichsweise hohen Risikos und der niedrigen Nachfrage in Rumänien. Gewisse kleinere Banken, die nicht auf ein bestimmtes Segment spezialisiert sind, könnten unter diesen Umständen dichtmachen, sagte der Exekutivvorsitzende der UniCreditTiriac Bank, Răzvan Radu, der Nachrichtenagentur Mediafax.

Das aktuelle Geschäftsvolumen in Rumänien sei zu klein für alle jetzt auf dem Markt präsenten Banken. Răzvan Radu geht von einer künftigen stärkeren Spezialisierung der Banken aus. Jetzt mache jede Bank alles, ob klein oder groß, alle sind Universalbanken. Der Reingewinn des rumänischen Bankensystems schrumpfte binnen nur drei Monaten extrem: Von 373 Millionen Lei Ende März 2011 auf 94,5 Millionen Lei Ende Juni 2011 und zwar wegen der Verdreifachung der Verluste der Banken mit negativen Ergebnissen. 

Nach Angaben der Nationalbank machten im ersten Halbjahr 22 Banken 1,076 Milliarden Lei Gewinn, um 56 Prozent mehr als im ersten Quartal. Zwei Drittel des Gewinns entfiel dabei auf die vier größten Banken. 20 Banken hingegen meldeten nach sechs Monaten 982 Millionen Lei Verluste, drei Mal mehr als nach drei Monaten. Im vorigen Jahr 2010 haben die Banken in Rumänien zum ersten Mal nach 1999 unter dem Strich Verluste geschrieben (netto 516 Mio. Lei). Ein Jahr davor hatte das rumänische Bankensystem noch 815 Mio. Lei Reingewinn erwirtschaftet.