Bukarest (ADZ) – Die Nationale Strategie- und Prognosekommission (CNSP) hat die Wachstumserwartungen für das laufende Jahr um 0,3 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent gesenkt. Wie die Nachrichtenagentur Agerpres am Mittwoch mitteilte, wurde die Prognose aufgrund der fünften Pandemiewelle sowie der Energiekrise, die sich besonders in der ersten Hälfte 2022 weiter bemerkbar machen werde, nach unten revidiert. Die Auslösung eines Konflikts an der ukrainischen Grenze wurde dabei nicht eingerechnet.
Die erhöhten Energiepreise werden insbesondere die Chemie- und Metallindustrie treffen, so CNSP. Probleme bei globalen Lieferketten dürften sich abschwächen, werden aber weiterhin bestehen bleiben und der Autoindustrie sowie Herstellern elektrischer Ausrüstung zu schaffen machen. Die Inflationserwartung für Ende 2022 liegt bei 9,5 Prozent, wobei Regierungsmaßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung von CNSP erst bei der nächsten Prognose mit eingerechnet werden.
Das nominelle Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll in diesem Jahr 1315 Milliarden Lei erreichen.
Nach der Veröffentlichung der Wachstumsdaten für 2021 durch das Nationale Statistikamt (INS) – 5,6 Prozent Wachstum sowie ein Rückgang um 0,5 Prozent im letzten Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal – haben in dieser Woche auch mehrere Banken ihre Wachstumsprognosen für das laufende Jahr gesenkt. Die ING Bank erwartet 2022 nun eine Zunahme des BIP von 3,2 statt 4,5 Prozent, die BCR hat die Prognose von 4 auf ebenfalls 3,2 Prozent gesenkt.