Vaslui (ADZ) - Über 5000 Personen haben laut Mediafax am Donnerstagabend im Zentrum der Stadt Bârlad gegen ein geplantes Projekt zur Schiefergas-Förderung im Süden des Kreises Vaslui demonstriert. Teilnehmer kamen aus der Stadt und Umgebung sowie aus dem Norden des Kreises Galaţi/Galatz, und es waren alle sozialen Schichten vertreten. Es wurden vor allem Umweltbedenken ausgerufen, jedoch richten sich die Proteste auch gegen das amerikanische Unternehmen Chevron, welches das Projekt abwickeln soll. Der Bürgermeister der Stadt, Constantin Constantinescu, erklärte für Mediafax, dass Chevron bisher keinen Kontakt zur Bevölkerung der betroffenen Region gesucht hat, was die Leute umso skeptischer macht.
Für den Abbau in kommerziellen Mengen von Schiefergas wird das Verfahren der Hydraulischen Rissbildung angewendet. Hierbei werden in die anfangs durchgeführte Bohrung große Mengen Wasser und Sand mit verschiedenen Chemikalien vermischt eingepresst. Dabei entstehen winzige Risse um den Bohrstrang, welche das Gas durchlassen. Die Befürchtungen betreffen Wasser- und Landkontaminierung, Explosionen bei unsachgemäßem Austritt des Gases sowie das Auslösen seismischer Aktivität. Das Verfahren ist in Frankreich und Bulgarien verboten.
Vertreter des Weltmarktführers bei der Schiefergas-Förderung Chevron haben sich im März sowohl mit Präsident Băsescu als auch mit Premier Ungureanu getroffen. Laut Umweltminister Laszlo Borbely befindet sich der Konzern noch in der Erkundungsphase. Rumäniendirektor von Chevron, Thomas Holst, hat laut Mediafax Ende vergangenen Jahres angekündigt, dass 2012 Erkundungsbohrungen in Rumänien beginnen.