Regierung erlässt CFR SA Schulden

Über 900 Millionen Euro Schulden werden in Aktien umgetauscht

2012 werden der Bahn 990 Millionen Euro vom Budget des Transportministeriums zugeteilt. Foto: sxc.hu

Bukarest (ADZ) - Die rumänische Regierung wird die gesamten Schulden der rumänischen Bahngesellschaft CFR SA streichen und in Aktien umwandeln; diese werden vom Transportministerium als einziger Anteilseigner übernommen. Laut Mediafax beliefen sich die Rückstände von CFR SA Ende vergangenen Jahres auf 3,99 Milliarden Lei (etwa 917 Millionen Euro) und werden vor allem dem Staatshaushalt und den Sozialversicherungskassen geschuldet. 2,06 Milliarden Lei stellen Bußgelder für nicht erfolgte oder zu spät durchgeführte Zahlungen dar.

Die Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ sieht die Hauptprobleme, welche zu der Situation bei der Eisenbahngesellschaft geführt haben, in der schwachen Finanzierung des Schienennetzes und der Infrastruktur, dem Desinteresse der Transportminister für die Bahn sowie bei politisch ernannten Manager. Für 2012 gehen von einem Budget von etwa 3,4 Milliarden Euro 1,83 Milliarden an die Behörde für Autobahnen und Landstraßen in Rumänien (CNADNR) und 990 Millionen an die Eisenbahn. Laut „Ziarul Financiar“ würden in Ländern wie Deutschland, Österreich, Frankreich oder Großbritannien 50 bis 60 Prozent der Fonds der Transportministerien dem Bahnnetz zugeteilt werden.

Da CFR SA der einzige Betreiber des Schienennetzes ist, sieht der Staat Finanzspritzen nicht als Staatshilfe an, so Mediafax. Außerdem steht das Bahnunternehmen auf der Liste der vom IWF überwachten Unternehmen und ohne den Schuldenerlass könne man die abgemachten Ziele nicht erreichen. Wirtschaftsanalyst Aurelian Dochia geht davon aus, dass der Staat die eigentlich vorteilhaftere Postion als Gläubiger gegen diejenige als Aktionär aufgibt, um das Unternehmen leichter verkäuflich zu machen.