aa. Bukarest - Das größte rumänische Unternehmen Petrom hat im Jahr 2010 Rekordgewinne im Wert von 2,19 Milliarden Euro (521 Millionen Euro) verzeichnet. Das am Mittwoch bekannt gegebene Ergebnis ist das beste in der Geschichte von Petrom und ist um 163 Prozent besser als im Vorjahr, als der Nettogewinn bei 833 Millionen Euro lag. Die Verkaufserlöse stiegen um 16 Prozent auf 18,6 Milliarden Lei. Wie das Wirtschaftsblatt „Financiarul“ unter Berufung auf Informationen vom Hauptaktionär von Petrom, der österreichische Konzern OMV, berichtete, steigerte sich der Beitrag von Petrom am Operativgewinn von OMV im Jahr 2010 um 79 Prozent von 440 Millionen Euro auf 789 Millionen Euro.
Die Vorstandsvorsitzende Mariana Gheorghe von Petrom erklärte am Mittwoch, dass die Ergebnisse auf zwei Faktoren zurückzuführen seien: der höhere Erdölpreis sowie die „Kapazität des Unternehmens, auf maximale Herausforderungen zu antworten“. Darunter gehörten die Schließung des Chemiekombinats Doljchim und der Raffinerie Arpechim, was zur Kostenreduzierung führte. Diese Maßnahmen sowie die bedeutende Teuerung des Spritpreises (20 Prozent bei Benzin und 24 Prozent bei Diesel) infolge der Entwicklungen auf dem Weltmarkt konnte zudem sogar die um fünf Prozent im Vorjahresvergleich gesunkene Nachfrage nach Treibstoffen wettmachen, die nach Angaben der Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ von den Lohnkürzungen und der Entlassungen im Jahr 2010 verursacht wurde. Nach einer zweijährigen Pause sollen nun auch die Aktionäre von Petrom auf ihre Kosten kommen: Mariana Gheorghe kündigte an, die Ausschüttung von Dividenden für das vergangene Jahr zu prüfen.
Dabei ist die Lage auf dem heimischen Treibstoffmarkt nicht gerade rosig. Auch Petrom musste Rückgänge um zwei Prozent bei der Erdöl- und Erdgasproduktion hinnehmen. Anderen Playern ging es hingegen deutlich schlechter im Jahr 2010. Rompetrol meldete Rekordverluste in Höhe von 193 Millionen US-Dollar, während Lukoil über die letzten zehn Jahre ein Minus von 500 Millionen US-Dollar verbuchte.