Bukarest (ADZ) - Mehr als ein Drittel des Umsatzes der rumänischen Post wird durch die Rentenauszahlungen erzielt, die das Staatsunternehmen im Auftrag der Ministerien durchführt. Etwa 520 Millionen Lei des 1,37 Milliarden Lei betragenden Gesamtumsatzes werden so erwirtschaftet. Laut einem Bericht in der Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ ist das Ministerium für Arbeit, Familie und Soziales mit einem Auftragsvolumen von 36,4 Prozent des Gesamtumsatzes im Jahr 2010 der Hauptkunde. Auch das Verteidigungs- und Innenministerium zählen zu wichtigen Auftraggebern. Bei der Einhebung von Bargeld sind die größten Kunden die Citibank, Romtelecom und die großen Energieversorger.
Die rumänische Post besitzt etwa 80 Prozent Marktanteil bei der Zustellung nationaler Sendungen, etwa 53 Prozent beim Versandservice ins Ausland und zirka 51 Prozent im Inkasso-Wesen, berichtet „Ziarul Financiar“ weiter. Bis zu einem Gewicht von 50 Gramm werden Briefe fast ausschließlich mit der Post versandt. Aufgrund des Monopols legt in diesem Fall das Kommunikationsministerium die Kosten für die Zustellung fest.
Mit über 7000 Niederlassungen unterhält die Post ein umfangreiches Filialnetzwerk. Etwa 6100 davon befinden sich im ländlichen Raum. In der Vergangenheit hat das Unternehmen, das zu 75 Prozent dem Staat und zu 25 Prozent dem Fondul Proprietatea gehört, tiefrote Zahlen geschrieben. Nachdem allein im letzten Jahr ein Verlust von 121 Millionen Lei eingefahren wurde, beläuft sich der derzeitige Schuldenstand auf etwa eine halbe Milliarde Lei. Das Unternehmen muss sich laut Forderungen des IWF einem umfangreichen Restrukturierungsprozess unterziehen, damit es profitabler wird.