Bukarest (ADZ) - Rumänien hat im dritten Quartal 2018 unter 22 von 28 EU-Mitgliedstaaten das höchste öffentliche Defizit verzeichnet. Entsprechend einer Mitteilung des europäischen Statistikamtes Eurostat von Anfang dieser Woche lag das Haushaltsdefizit zwischen Juli und September des vergangenen Jahres saisonbereinigt und auf das Gesamtjahr hochgerechnet bei 3,6 Prozent der Wirtschaftsleistung, 1,3 Prozent über dem Wert im zweiten Quartal des Jahres.
Für diese Defizit-Schätzung stellen nur 22 der 28 EU-Staaten Daten zur Verfügung und sie ist nur bedingt mit dem vom Finanzministerium angegeben gesamtstaatlichen Haushaltssaldo vergleichbar. Nach jüngsten Angaben des Finanzministeriums lag das öffentliche Defizit Rumäniens nach den ersten 11 Monaten 2018 bei knapp 26 Milliarden Lei bzw. 2,74 Prozent des für 2018 veranschlagten Bruttoinlandsprodukts (BIP). Laut Eurostat geben die saisonbereinigten, annualisierten Daten allerdings Aufschluss über die Entwicklung der Haushaltslage von Quartal zu Quartal, was für Rumänien eine Verschlechterung von 2,3 Prozent im zweiten auf 3,6 Prozent im dritten Quartal 2018 bedeutet.
Aus weiteren von Eurostat vorgelegten Daten geht hervor, dass Rumänien auch im dritten Quartal des vorigen Jahres EU-weit mit 33,9 BIP-Prozent einen der niedrigsten öffentlichen Schuldenstände aufgewiesen hat. Tschechien lag gleichauf mit Rumänien, Bulgarien (23,1 Prozent), Luxemburg (21,7 Prozent) und Estland (8,0 Prozent) verzeichneten geringere Staatsschuldenquoten. Verglichen zur Wirtschaftsleistung verringerten sich die Verschuldung um 0,2 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2018 sowie um 1,6 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2017. Netto stiegen die Schulden von rund 295 Milliarden Lei im dritten Vierteljahr 2017 auf 306 Milliarden Lei im Zeitraum April bis Juni des vergangenen Jahres und 313,4 Milliarden Lei im dritten Quartal 2018.