Bukarest (ADZ) - Rumänien hat ein Zehntel (1,9 Milliarden Euro) der von der EU zur Verfügung gestellten Strukturfonds abgerufen, erklärte am Mittwoch Bogdan Drãgoi, Staatssekretär im Finanzministerium. Nicht in die Berechnung mit einbezogen sind die EU-Mittel für die Landwirtschaft. Drãgoi erklärte, dass Anträge für die Förderung von Projekten im Wert von 40 Milliarden Euro gestellt wurden, von denen 7.000 genehmigt wurden, die sich auf ca. 15 Milliarden Euro belaufen. Unterzeichnet wurden lediglich 5000 Projekte, im Wert von etwa 10 Milliarden Euro.
Bei der Evaluation der Anträge für EU-Finanzierung im Zeitraum 2007-2013 habe man festgestellt, dass über die Hälfte „sehr schwach“ seien. Es gebe viele Berater, die keine Expertise hätten und nicht umsetzbare Projektanträge erstellen würden, fuhr der Staatssekretär fort. Drãgoi gab zu, dass die bisherigen Versuche zur Steigerung der Absorptionsrate von EU-Geldern nicht zum erwünschten Erfolg geführt hätten.
Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass die letzten vorgeschlagenen diesbezüglichen Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission zustande kommen sollen, zur Erreichung des von Rumänien gesetzten Zieles der Abrufung von 90 Prozent der Strukturfonds bis 2015 führen würden. Vorgesehen sei die Reduzierung der Anzahl von Papieren, die sowohl für die Antragsphase, als auch für die Erstellung und die Unterzeichnung des Projektvertrags eingereicht werden müssen. Zudem werde es für die späte Einreichung von Rechnungen – ohne die kein Geld von der EU-Kommission fließen kann – Bußgelder geben.