Die rumänische Börse beendete den Oktober mit Verlusten. Die wichtigsten Indizes verloren im Durchschnitt 0,34 Prozent bis zum Donnerstagabend, dem letzten Handelstag im vergangenen Monat. Die Woche startete bereits mit leichten Verlusten, doch am Dienstag erlebten die Indizes ein Comeback, das die Verluste vom Vortag mehr als wettmachte. Die darauffolgenden Handelstage aber waren wieder verlustreich. Auf Wochensicht hingegen gab es gemischte Signale. Der Energiewerte-Index BET-NG konnte über die Woche sogar leicht zulegen: plus 0,11 Prozent. Die übrigen wichtigen Indizes schlossen jedoch im Minus, sodass der Durchschnitt mit minus 0,22 Prozent negativ ausfiel. Der Hauptindex BET und der ROTX machten dabei mit minus 0,01 Prozent eher eine Seitwärtsbewegung, der der BETPlus mit minus 0,02 Prozent folgte. Den Durchschnitt vermasselte diesmal der Finanzwerte-Index BET-FI, der auf Wochensicht 1,17 Prozent verlor.
Sonderdeals helfen dem Wochenumsatz
Der gesamte Aktienumsatz war mit dem der Vorwoche vergleichbar, es gab nur einen leichten Rückgang von 1,49 Prozent. Der Stromerzeuger S.P.E.E.H. Hidroelectrica (H2O, 122 Lei, ISIN RO4Q0Z5RO1B6) kletterte nach längerer Zeit wieder auf den ersten Platz mit einem Wochenumsatz von 37,9 Millionen Lei (knapp 25 Prozent vom gesamten Aktienumsatz). Allerdings halfen hier auch zwei Sonderdeals am Montag vergangener Woche sowie am darauffolgenden Dienstag, als insgesamt 170.000 Aktien des Emittenten zum Stückpreis von 122,9 Lei den Besitzer wechselten und somit allein für fast 21 Millionen Lei Aktienumsatz sorgten. 23 Prozent des Aktienumsatzes der vergangenen Woche gehen auf die Banca Transilvania (TLV, 28,3 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) zurück, die brachte es auf 35,1 Millionen Lei Umsatz. Weitere 16,1 Prozent steuerte noch der Treibstoffkonzern OMV Petrom (SNP, 0,7385 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) zu: 24,5 Millionen Lei.
Gewinner und Verlierer
Interessant ist, dass sowohl SNP- als auch TLV-Papiere gut zugelegt haben in der vergangenen Woche: 2,35 beziehungsweise 2,53 Prozent. H2O-Papiere verloren auf Wochensicht 0,57 Prozent und gehörten somit der zahlenstärkeren Verlierer-Gruppe an (47 „Mitglieder“). Der Hersteller von Elektrogeräten AETA (ehemals Electroargeș, ELGS, 0,14 Lei, ISIN ROELGSACNOR6) wies mit minus 10,26 Prozent den höchsten Wochenverlust aus. Nur 27 Emittenten schlossen die vergangene Woche mit Kursgewinnen ab. Hier führte der Hersteller von Stromverteilern Grupul Industrial Electrocontact (ECT, 0,0445 Lei, ISIN ROELBOACNOR6) die Liste an mit einem Wochengewinn von 11,25 Prozent. Die Aktien des Treibstoffkonzernzs OMV Petrom legten zu, nachdem bekannt wurde, dass der Konzern in den ersten neun Monaten dieses Jahres 6 Prozent weniger Treibstoff verkauft hat, doch den Reingewinn um 54 Prozent steigern konnte im Gegensatz zur entsprechenden Vorjahresperiode. Allein das 3. Quartal sah nicht mehr so gut aus: Hier gingen die Verkaufserlöse um 11 Prozent zurück im Vergleich zum Vorjahresquartal, der Gewinn um 19 Prozent.
Oktober wieder Verlustmonat
Der Oktober war für die wichtigsten rumänischen Börsenindizes leider ein weiterer Verlustmonat. Allerdings verlangsamte sich das Rückwärtstempo von ehemals minus 1,7 Prozent im September auf minus 0,3 Prozent, im Durchschnitt. Diesen rettete wieder der Finanzwerte-Index BET-FI, der auf Monatssicht nur 0,1 Prozent verlor. Im September hatte er noch mitten in Verlusten von jeweils mehr als 2,4 Prozent ein Plus von 1,7 Prozent geschafft. Die Marktkapitalisierung stieg im Oktober im Durchschnitt leicht auf 340,9 Milliarden Lei, im Vergleich zum September (339,5 Milliarden Lei). Die Umsätze gingen hingegen deutlich zurück: Wurden im September im Durchschnitt pro Handelstag noch 58 Millionen Lei mit Aktien umgesetzt, waren es im Oktober nur noch 36,2 Millionen Lei. Bei den Anleihen machte sich die Oktober-Ausgabe der Fidelis-Staatsanleihen bemerkbar. Sie hievte den Anleihen-Umsatz auf 164 Millionen Lei pro Handelstag im Durchschnitt.
Devisen
Der Devisenmarkt drehte erneut ins Uneinheitliche. Während der Euro gegenüber dem rumänischen Leu zulegte, wurde der US-Dollar vom Leu etwas zurückgedrängt. Etwas unüblich beschleunigte der Euro seine Aufwertung im Vergleich zur Vorwoche von 0,016 auf 0,03 Prozent. Der US-Dollar verspielte hingegen den ganzen Wertzuwachs der Vorwoche (0,19 Prozent), indem er in der vergangenen Woche 0,3 Prozent an Wert verlor. Allerdings „rettete“ der vergangene Freitag (1. November) den Leu, denn am letzten Handelstag im Oktober lag der US-Dollar noch bei 4,6 Lei und somit um satte 2,63 Prozent über dem Kurs zum 1. Oktober. Der Euro lag am selben Tag nur 0,02 Prozent unter dem Wert vom Monatsbeginn. Gestern Vormittag lag der Euro bei 4,9747 Lei, der US-Dollar bei 4,5814 Lei.
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