Nach der entschiedenen Korrektur der Vorwoche drehte die rumänische Börse in der vergangenen Woche wieder ins Plus. Die Bukarester Indizes legten im Durchschnitt 1,6 Prozent zu, sämtliche Indizes schlossen die Woche mit Kursgewinnen. Von den wichtigen Indizes hob sich der Finanzwerte-Index BET-FI hervor. Er legte auf Wochensicht 2,09 Prozent zu und kletterte über die 53.000-Punkte-Marke. Der Schlussstand am Freitag lag bei 53.179,63 Punkten, dazu trugen der Fonds Proprietatea (FP, 0,4235 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) bei, der zugelegt hat und eine Gewichtung von 30,2 Prozent im BET-FI hat, sowie der Investmentfonds SIF Muntenia (SIF4, 1,55 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6), dessen Aktien 1,3 Prozent zulegten und der eine Gewichtung von 13,25 Prozent im Finanzwerte-Index hat. Auch der Hauptindex BET und der BETPlus schlossen die vergangene Woche mit überdurchschnittlichen Gewinnen: der BET mit einem Plus von 1,81 Prozent, der BETPlus mit einem Zuwachs von 1,71 Prozent. Unterdurchschnittlich entwickelten sich der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index, der „nur“ 1,52 Prozent zulegte – aber dafür ebenfalls eine Schwelle übertraf bei 31.000 Punkten – und der Energiewerte-Index BET-NG, der mit 0,72 Prozent das Schlusslicht bildete.
Aktienumsatz wie in der Vorwoche
Der Aktienumsatz lag in der vergangenen Woche (303,8 Millionen Lei) leicht über dem der Vorwoche (298,2 Millionen Lei), das Plus entspricht 1,9 Prozent. Die knapp 304 Millionen Lei teilten sich vor allem der Stromerzeuger Hidroelectrica (H2O, 118 Lei, ISIN RO4Q0Z5RO1B6), dessen Aktien für knapp 38 Prozent des gesamten Aktienumsatzes verantwortlich waren und auf Wochensicht auch 0,9 Prozent zulegten. Weit abgeschlagen stand die Banca Transilvania (TLV, 22,88 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Anteil von nur 12 Prozent am Gesamtumsatz. TLV-Aktien legten dafür auf Wochensicht 3,5 Prozent zu und erreichten in der vergangenen Woche sogar ein neues 52-Wochen-Hoch bei 23,04 Lei. Drittgrößter Umsatzbringer der vergangenen Börsenwoche war der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 45,1 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3), dessen Aktien ein Umsatzvolumen von 28,8 Millionen Lei erreichten – 9,5 Prozent des Wochenumsatzes mit Aktien. Auch SNG-Aktien legten in der vergangenen Woche zu: plus 2,5 Prozent.
Insolventes Unternehmen Gewinner der Woche
Damit waren diese Aktien Teil einer recht kleinen Gruppe von 25 Emittenten, die in der vergangenen Woche Kurszuwächse erfahren haben. Nur zwei Emittenten schafften allerdings zweistellige Wachstumsraten. FP-Aktien legten auf Wochensicht 11 Prozent zu. Es ist zu erwarten, dass der Kurs mittelfristig weiter zulegt, da der Fonds eigene Aktien zurückkaufen will. Zusammen mit der Banca Transilvania legten die zwei größten Schwergewichte im BET-Index (mit Gewichtungen von 20,5 Prozent beziehungsweise 19,95 Prozent). Eindeutiger Gewinner der Woche war aber der Bauer von Energieanlagen für die Erdölbranche Compania Energopetrol (ENP, 0,56 Lei, ISIN ROENPCACNOR7), dessen Aktien auf Wochensicht 30,2 Prozent zulegten und bei 0,56 Lei ein neues 52-Wochen-Hoch erreichten. Das Unternehmen ist seit 2013 insolvent und steht somit unter Sonderverwaltung. Es gehört mehrheitlich (48,8 Prozent) dem Verband der eigenen Angestellten und zu 41,4 Prozent privaten Anlegern. Institutionelle Anleger halten 9,8 Prozent. Auch das neulich in den BET aufgestiegene Software-Unternehmen AROBS Transilvania Software (AROBS, 0,995 Lei, ISIN ROWMR49B0RG5) gehörte wieder zu den Gewinnern (plus 0,6 Prozent).
Den Gewinnern standen in der vergangenen Woche 42 Verlierer gegenüber. Die größten unter ihnen waren der Maschinenbauer COMELF (CMF, 5,2 Lei, ISIN ROCMBFACNOR6), dessen Aktien auf Wochensicht 10,34 Prozent verloren, und der Hersteller von Elektrogeräten (vornehmlich Staubsauger) Electroargeș (ELGS, 0,195 Lei, ISIN ROELGSACNOR6), dessen Aktien 22 Prozent verloren. Am traurigsten dürften jedoch die Aktionäre von DAFORA (DAFR, 0,012 Lei, ISIN RODAFRACNOR5) sein. Das Landgericht Sibiu eröffnete am Dienstag das Bankrott-Verfahren gegen das Unternehmen. Die Aktien wurden vom Handel suspendiert.
Devisen
Der rumänische Leu musste sich beiden Leitwährungen gegenüber geschlagen geben. Der Euro legte auf Wochensicht zwar nur unscheinbare 0,02 Prozent zu (0,0014 Lei), doch es war ein Wertzuwachs. Der US-Dollar zeigte sich etwas entschlossener, doch auch hier lag die Variation auf deutlich niedrigerem Niveau als in den Wochen zuvor: 0,25 Prozent (0,0118 Lei). So startete der Euro am gestrigen Montag bei einem Stand von 4,9645 Lei in die neue Handelswoche, während der US-Dollar bei 4,7146 Lei in den Handel ging.
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