Rumänische Börse wieder leicht im Minus – deutlich mehr Emittenten mit Kursverlusten

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Freude über steigende Indizes an der Bukarester Wertpapierbörse hat nicht lange angedauert. Nach einer Woche, in der die wichtigsten Indizes im Durchschnitt 2,3 Prozent zugelegt haben, folgte eine Ernüchterung im Durchschnittswert von minus 0,65 Prozent. Dieser Wert wurde von einer besseren Performance des Finanzwerte-Index BET-FI gestützt, der die Handelswoche noch mit einem Plus von 0,12 Prozent schloss – während sich alle anderen Indizes vor allem am vergangenen Donnerstag rot färbten. Auf Wochensicht schloss der Hauptindex BET mit einem Verlust von 51,13 Punkten (minus 0,42 Prozent), der BETPlus folgte mit einem Minus von 7,67 Punkten (ebenfalls minus 0,42 Prozent). Damit lagen diese Indizes noch unter dem Marktdurchschnitt, den der ROTX und der Energiewerte-Index BET-NG kräftig übertrafen. Ersterer schloss die Handelswoche mit einem Minus von 268,52 Punkten (minus 1,02 Prozent), Letzterer verlor auf Wochensicht 11,97 Punkte und damit 1,52 Prozent.

Aktienumsatz bricht ein

Der Umsatz mit Aktien stürzte in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche ein. Es wurden ganze 53 Prozent weniger umgesetzt. Von den 112,34 Millionen Lei entfielen allein 31,6 Mio. (28,13 Prozent) auf Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,98 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1). Zweiter in der Umsatzrangliste war überraschenderweise das Handelsunternehmen iHunt Technology Import-Export (HUNT, 1,365 Lei, ISIN RODHRTKI5XP6), dessen Aktien am AeRO-Markt gehandelt werden. Diese brachten es auf ein Volumen in Höhe von 14,8 Mio. Lei (13,2 Prozent vom Gesamtumsatz). Allein 11 Mio. Lei gehen auf den Verkauf durch den Geschäftsführer des Unternehmens zurück. Die Aktien verloren knapp 12 Prozent an Wert auf Wochensicht. Der Fonds Proprietatea (FP, 1,832 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) schaffte es mit einem Umsatzvolumen von 12,7 Mio. Lei und einem Anteil von 11,3 Prozent am Gesamtumsatz auf Platz drei. FP-Aktien legten auf Wochensicht 2,23 Prozent zu und gehören mit weiteren 17 Aktien zu den Gewinnern der Woche.

Bau- und Elektrobranche als Gewinner der Woche

Unter den Gewinnern finden wir auch den Stromversorger Transelectrica (TEL, 24,7 Lei, ISIN ROTSELACNOR9). Im ersten Halbjahr floss um 7,7 Prozent mehr Starkstrom durch Transelectrica-Leitungen, die Betriebserlöse stiegen um 30 Prozent. Jedoch machte das Unternehmen 10 Prozent weniger Gewinn wegen höherer Ausgaben und Investitionen. Die Aktien legten auf Wochensicht 2 Prozent zu. Zwei Unternehmen aus der Elektrobranche wiesen vorige Woche die höchsten Gewinne aus: der Transformatorenhersteller Retrasib (RTRA, 18 Lei, ISIN RORTRAACNOR6) – plus 12,5 Prozent – und der Hersteller von Elektrogeräten Electroaparataj (ELJ, 0,124 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) – plus 14,8 Prozent. Unangefochtener Gewinner der Woche war aber das Bauunternehmen CONDMAG (COMI, 0,01 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) mit einem Gewinn von 17,64 Prozent.

43 Emittenten schlossen die Handelswoche mit Kursverlusten. Allerdings fielen diese nicht zweistellig aus, wie die Kursgewinne mancher Unternehmen. Mit 6 beziehungsweise 6,99 Prozent registrierten der Raffineriebetreiber Rompetrol Rafinare (RRC, 0,047 Lei, ISIN ROPTRMACNOR5) den zweithöchsten und der Stromversorger Societatea Energetic˛ Electrica (EL, 11,7 Lei, ISIN ROELECACNOR5) den höchsten Kursverlust der Woche. Ersterer konnte den Verlust des ersten Halbjahres 2020 in einen Gewinn umwandeln, verbuchte einen deutlichen Umsatzsprung und plant, die Raffinerie – die Anfang Juli durch eine Explosion in die Schlagzeilen geriet – wieder hochzufahren. Womöglich erwarten Anleger aber noch ein juristisches Nachspiel des Unfalls mit drei Toten. Societatea Energetic˛ Electrica hat im ersten Halbjahr 2021 einen Gewinnrückgang um 59,8 Prozent auf 76 Mio. Lei gemeldet.

Devisen

Nach zwei Wochen, in denen sich Euro und US-Dollar im Verhältnis zum Leu in entgegengesetzter Richtung entwickelt haben, zogen nun beide Leitwährungen am gleichen Strang: nach oben. Der Leu gab gegenüber beiden Währungen nach. Die europäische Gemeinschaftswährung legte kräftig zu (0,44 Prozent), der US-Dollar noch kräftiger (1,07 Prozent). Am gestrigen Montag startete der Euro bei einem Stand von 4,9338 Lei in die letzte volle Augustwoche, während der US-Dollar bei 4,2258 Lei lag.


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