Bukarest (Mediafax/ADZ) - Der Aufsichtsrat der Nationalbank Rumäniens (BNR) hat Montag beschlossen, den Leitzins von 5 Prozent auf 4,5 Prozent zu senken. Die Maßnahme war unerwartet, da die meisten Finanzexperten nur mit einer Senkung auf höchstens 4,75 Prozent gerechnet hatten.
Der Gouverneur der Nationalbank, Mugur Isărescu, verfolgt damit ein bemerkenswertes Ziel: die Senkung der Zinsen für Lei-Kredite. Er sagte auf seiner Pressekonferenz, dass die Banken früher oder später – aber lieber früher – einsehen werden, dass es in ihrem Interesse ist, dem Kunden mehr entgegenzukommen. Die Senkung des Leitzinses sei „normal“ und er hoffe, dass sich dieses möglichst bald in einer Senkung der Zinsen für Lei-Kredite widerspiegeln werde. Die Urlaubsperiode gehe zu Ende und schon für September könne man etwas erwarten. Isărescu sprach auch über eine spezielle Auswirkung der Senkung des Leitzinses: Dies würde für die neue Form des Programms „Prima cas²“, das nur noch Darlehen in Lei vorsieht, „sehr nützlich“ sein.
Finanzexperten kommentieren den Zeitpunkt der Senkung des Leitzinses durch die Nationalbank: Er sei ausgesprochen günstig, da die Inflation rapid abgenommen habe. Für September rechne man mit einer Inflation von 2,6 Prozent, das könne bis Dezember so bleiben. Für die erste Hälfte des nächsten Jahres könne man mit einer Inflation von 2 Prozent rechnen.