Rumänischer Markt bremst Rückgang vor Beginn der neuen Berichtssaison

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die rumänische Börse startete erneut mit leichten Verlusten in die letzte Januarwoche. Der Hauptindex verlor 0,7 Prozent, mit einem Minus von 0,82 Prozent führte der ROTX-Index die Liste an. Der Finanzwerte-Index wies ein Plus von 0,4 Prozent auf. Der Trend hielt auch am Folgetag an und verallgemeinerte sich. Erst am Mittwoch drehte der Trend ins Plus, allerdings nur für einen Tag, denn am Donnerstag fiel der gesamte Markt um fast einen Prozentpunkt. Am Freitag rappelte sich der Markt zum Februar-Auftakt noch einmal auf und startete mit einem durchschnittlichen Tagesplus von 0,85 Prozent. Am Ende reichte es doch nicht für die Woche, es blieb eine Verlustwoche für den Aktienmarkt: Minus 0,13 Prozent im Durchschnitt, minus 0,3 Prozent für den Hauptindex BET, und jeweils minus 0,4 Prozent für ROTX und den Finanzwerte-Index. Der Energiewerte-Index blieb noch im positiven Bereich mit einem Plus von 0,87 Prozent.

Die Marktkapitalisierung legte leicht zu, um 0,32 Prozent, von 145,75 (30,67 Milliarden Euro) auf 146,21 Milliarden Lei (30,88 Milliarden Euro). Der Gesamtumsatz betrug 243,2 Millionen Lei (51,2 Millionen Euro), was einem Durchschnitt von 48,64 Millionen Lei oder 10,24 Millionen Euro entspricht. Der Großteil des Umsatzes entfiel auf die Banca Transilvania (TLV, 1,62 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Anteil von knapp 43 Prozent. Der Run war einem weiteren Schwächeln der Aktie zu verdanken, die auf Wochensicht 4,7 Prozent an Wert verloren. 23,3 Prozent des Gesamtumsatzes wurden mit BRD-Papieren erzielt (BRD, 10,1 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2), die Aktien verloren auf Wochensicht knapp zwei Prozent.

Dennoch gab es mit Biofarm (BIO, 0,32 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9) einen größeren Verlierer in der vergangenen Woche: die Aktie verlor auf Wochensicht 5,04 Prozent. Zu den Gewinnern gehörten hingegen der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,33 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit einem Plus von 2,8 Prozent und der Franchisegeber Sphera Franchise Group (SFG, 20,4 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4) mit einem Gewinn von 3,03 Prozent.

Kein Glück am Kapitalmarkt

Der rumänische Staat hatte im Januar kein Glück am Kapitalmarkt. Die mehrfachen Versuche, zu attraktiven Zinsen Geld zu borgen schlugen fehl. In der dritten Januarwoche schaffte es das Finanzministerium, 241 von 400 Millionen Lei mit einer Laufzeit von 4 Jahren und einem Zinssatz von 4,41 Prozent pro Jahr und 449 Millionen Lei mit einer Laufzeit von 10 Jahren und einem Zinssatz von 5,11 Prozent zu leihen. In der Woche darauf konnten nur 110 Millionen Lei zu einem Zinssatz von 4,73 Prozent und einer Laufzeit von 5 Jahren geborgt werden. Analysten sehen einen Trend steigender Zinsen bei längerfristigen Anleihen. Derweil kletterte der Euro auf Höchststände und die Lage am Devisenmarkt lockerte sich in der letzten Januarwoche nur ein wenig. Das Finanzministerium verzichtete auf weitere Anleihenverkäufe und teilte mit, die Reserven der Staatskasse (rum. „trezorerie“) für Liquiditäten anzapfen zu wollen.

Ausblick: Berichtssaison beginnt

Am morgigen Mittwoch steht der letzte Quartalsbericht für das abgeschlossene Geschäftsjahr an. Den Start gibt OMV Petrom an, das wertvollste an der Börse notierte Unternehmen. Am 15. Februar werden dann die meisten Unternehmen an einem Tag ihre Quartalsberichte für das letzte Quartal 2018 vorstellen: der Stromversorger Transelectrica (TEL, 19,5 Lei, ISIN ROTSELACNOR9), der Fonds Proprietatea (FP, 0,802 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), der Weinerzeuger Purcari (WINE, 17,35 Lei, ISIN CY0107600716) sowie die Erdgas-Unternehmen Romgaz (SNG, 28,2 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und Transgaz (TGN, 332 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8). Conpet (COTE, 79 Lei, ISIN ROCOTEACNOR7) und der Stromerzeuger Electrica (EL, 9,6 Lei, ISIN ROELECACNOR5) schließen die erste Berichtssaison in diesem Jahr ab.

Devisen

Der rumänische Leu erholte sich in der vergangenen Woche etwas gegenüber den beiden Leitwährungen Euro und US-Dollar. Gegenüber dem Euro legte der Leu auf Wochensicht 0,3 Prozent zu und schloss die Woche bei 4,7517 Lei. Gegen den US-Dollar konnte der Leu sogar 0,06 Lei oder 1,43 Prozent wieder wettmachen, sodass die US-amerikanische Währung gestern bei 4,1433 Lei startete. Trotz Rufe aus der Politik, den Kursverfall der rumänischen Währung zu stoppen, ließ die Notenbank BNR nicht durchblicken, ob sie den Kurs aktiv unterstützt hat oder nicht. Dennoch wurde Ende vergangene Woche bekannt, dass die Devisenreserven der BNR im Januar um 1,1 Milliarden Euro zurückgegangen sind.

 

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