Die vergangene Handelswoche fiel an der Bukarester Wertpapierbörse wegen des orthodoxen Karfreitags kürzer aus. An den vier Handelstagen bis Donnerstag wurde mit 145,47 Millionen Lei dennoch fast 28 Prozent mehr als in der gesamten Vorwoche mit Aktien umgesetzt. An erster Stelle stand wieder die Banca Transilvania (TLV, 2,475 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Wochenvolumen von 31,4 Millionen Lei und einem Anteil von 21,6 Prozent am Gesamtumsatz, gefolgt vom Fonds Proprietatea (FP, 2,12 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) mit einem Volumen von 20,3 Millionen Lei (13,95 Prozent). An dritter Stelle stand der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,478 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit 15,8 Millionen Lei (10,85 Prozent). Von den drei umsatzstärksten Aktien der vergangenen Woche konnten nur SNP-Aktien ein Wochenwachstum vorweisen (0,3 Prozent).
Kleine Wochengewinne für Indizes
Die Indizes verhielten sich uneinheitlich und die Gewinne (wie Verluste) fielen sehr bescheiden aus. Im Durchschnitt legten die rumänischen Indizes in der vergangenen verkürzten Handelswoche 0,34 Prozent zu, vor allem dank des Energiewerte-Index BET-NG, der auf Wochensicht 1,49 Prozent zulegte und somit erstmals seit sehr langer Zeit wieder über 900 Punkte kletterte. Am anderen Ende der Skala stand der BETPlus mit einem Wochenverlust von 0,07 Prozent. Der Hauptindex BET konnte die Woche noch einmal mit einem Plus von 0,01 Prozent retten und sich über 13.000 Punkte halten, der ROTX folgte mit einem Plus von 0,015 Prozent und der Finanzwerte-Index BET-FI schaffte ein Plus von 0,29 Prozent.
Immerhin 36 Emittenten schlossen die vergangene Woche mit Kurszuwächsen ab. Eine Spitze bildete dabei das Bauunternehmen Dafora (DAFR, 0,0146 Lei, ISIN RODAFRACNOR5) mit einem Wochenplus von 17,7 Prozent. Die nächsten Gewinner der Woche – etwa der Messgerätehersteller Electromagnetica (ELMA, 0,132 Lei, ISIN ROELMAACNOR2) und der Maschinenbauer UCM (UCM, 0,99 Lei, ISIN RORESYACNOR6) – standen mit jeweils plus 8,2 beziehungsweise 8,8 Prozent weit entfernt. Unter den 28 Verlierern der Woche waren gleich zwei Maschinenbauer – Altur (ALT, 0,045 Lei, ISIN ROALTCACNOR1) und UAMT (UAM, 1,02 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1) – mit zweistelligen Verlusten (von 10 beziehungsweise 15 Prozent). Der Elektrogerätehersteller Electroaparataj (ELJ, 0,11 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) folgte weiter abgeschlagen mit einem Wochenverlust von 8,33 Prozent.
Hidroelectrica nur in Bukarest gelistet?
Der Börsengang des größten rumänischen Stromerzeugers Hidroelectrica gelangte in der vergangenen Woche wieder in den Vordergrund, nachdem der rumänische Staat – als größter Anteilseigner – der Listung in diesem Jahr zustimmte – jedoch, zum Ärger des anderen Großaktionärs, dem Fonds Proprietatea mit seinen 20 Prozent, nur der Listung in Bukarest. FP hatte stets eine duale Listung des 15-Prozent-Pakets im In- wie im Ausland gefordert und weiß auch die Banken hinter dieser Forderung. Hidroelectrica hat 2021 insgesamt 6,7 Milliarden Lei Einkünfte verzeichnet und 3,1 Milliarden Lei Reingewinn. Dem bislang jüngsten Bericht zufolge, der in der vergangenen Woche öffentlich wurde, wird Hidroelectrica auf umgerechnet 10 Milliarden Euro geschätzt, was einen Börsengang zum bislang teuersten aller Zeiten für die Bukarester Börse machen würde. Laut Ziarul Financiar übertrifft der Unternehmenswert von Hidroelectrica den kumulierten Wert der drei größten in Bukarest gelisteten Unternehmen: OMV Petrom (27 Milliarden Lei), Banca Transilvania (16 Milliarden Lei) und Digi (DIGI, 41,2 Lei, ISIN NL0012294474, 4 Milliarden Lei). Das Unternehmen wird vermutlich im November dieses Jahres an die Börse gebracht werden, es wird mit einem Erlös von 2 Milliarden Euro gerechnet.
Devisen
Uneinheitlich wie die rumänischen Indizes verhielt sich auch der Devisenmarkt. Die europäische Einheitswährung verteuerte sich ganz leicht um 0,0182 Prozent oder 0,0009 Lei, was fast einer Seitwärtsbewegung gleichkommt. Die nordamerikanische Leitwährung hingegen verlor gegenüber dem rumänischen Leu 0,84 Prozent oder 0,0382 Lei, was den US-Dollar weiter von der 4,6-Lei-Schwelle entfernte. Der Euro startete bei einem Stand von 4,9441 Lei in die verkürzte Handelswoche nach den orthodoxen Ostern, der US-Dollar bei 4,5321 Lei.
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