SIF sind wieder im Gespräch und entfachen Kursfeuerwerk

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Foto: sxc.hu

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Der Bukarester Aktienmarkt verfiel fast in Euphorie in der vergangenen Woche. Das war weniger ausländischen Einflüssen zu verdanken, als vielmehr der Entwicklung im Land – zur Abwechslung, könnte man meinen, angesichts der Börsenentwicklung der vergangenen Monate, als fast nur noch die Aktienmärkte im Ausland den Trend in Bukarest vorzugeben schienen.

In der vergangenen Woche wurde – wenig beachtet – wieder die Anhebung der Beteiligungsgrenze bei den Investmentgesellschaften SIF ins Gespräch gebracht. Ein positiver Bescheid des Finanz-Ausschusses der Abgeordnetenkammer entfachte ein Kursfeuerwerk unter den SIF.

Indizes und Aktien

Vor allem der in der Vergangenheit gebeutelte Finanzwerte-Index BET-NG profitierte davon. Auf Wochensicht legte er 9,7 Prozent zu und gab somit die Marschrichtung für den gesamten Markt vor. Der stieg in der vergangenen Woche insgesamt um 0,93 Prozent.

Den zweithöchsten Wochengewinn strich der Energiewerte-Index BET-NG ein, mit einem Plus von 1,35 Prozent und einer Rückkehr über die 650-Punkte-Marke. Unterstützt wurde diese Entwicklung vor allem von den Quartalsergebnissen von Petrom (SNP, 0,325 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9).

Der Anstieg der Spritpreise bescherte der rumänischen OMV-Tochter einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 695 Millionen Euro nach drei Quartalen 2011. Somit liegt das Ergebnis des Mineralölkonzerns doppelt so hoch wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Aktien legten in der vergangenen Woche 6,2 Prozent zu.

Schließlich konnten auch Pharma-Aktien wieder gute Kurszuwächse erzielen. Hier tat sich besonders Antibiotice Ia{i (ATB, 0,428 Lei, ISIN ROATBIACNOR9) mit einem Wochenzuwachs von 6,7 Prozent hervor.

Ausblick

In den ersten zwei Tagen dieser Handelswoche werden die Quartalsergebnisse von rund 40 börsennotierten Unternehmen erwartet. Den – vielversprechenden - Anfang hat bereits Petrom gemacht (siehe oben). Dass alle Emittenten gleich gute Quartalszahlen ausweisen werden, ist zwar wenig wahrscheinlich, doch kann man auf die eine oder andere Überraschung gespannt sein.

Aktie der Woche

Die Investmentgesellschaften SIF legten in der vergangenen Woche Kurszuwächse zwischen zehn und 19 Prozent hin. Grund für da Kursfeuerwerk war eine erneute Abstimmung im Finanz-Ausschuss der Abgeordnetenkammer über die Anhebung der Beteiligungsgrenze bei den Investmentgesellschaften. Derzeit liegt diese Grenze bei ein Prozent.

Der Ausschuss hat eine positive Empfehlung zur Anhebung dieser Grenze auf 5 Prozent ausgesprochen, nun liegt es an der Abgeordnetenkammer, diese Anhebung auch zu verabschieden. Für Anleger – vor allem für institutionelle Anleger wie Fonds – ergeben sich somit hervorragende Einstiegsmöglichkeiten, da bei einer Beteiligung von fünf Prozent die Einflussnahme durch Ernennung eines Aufsichtsratsmitgliedes möglich ist.

Das wiederum wird sich positiv auf die Transparenz des Wirkens der bislang eher verborgen gebliebenen SIF-Leitungen auswirken. Für Kleinanleger ist mittel- bis langfristig mit höheren SIF-Kursen zu rechnen.

Rasdaq

In einer durchaus umsatzschwachen Handelswoche verlor der Hauptindex des Sekundärmarktes fast das gesamte Kursplus der Vorwoche. Der durchschnittliche Tagesumsatz lag bei umgerechnet knapp 70.000 Euro. Die sonst stützenden obligatorischen Übernahmeangebote – davon gab es in der vergangenen Woche zwei – muteten mit Werten von 6334 beziehungsweise 85 Euro geradewegs lächerlich an. Der Hauptindex gab 1,3 Prozent nach und notiert weiterhin weit unter der 1600-Punkte-Marke bei 1574,03 Punkten.

Devisen


Der Euro hat in der vergangenen Woche wieder einen Höhenflug zum Leu absolviert. Gegen Ende der Handelswoche fiel der Kurs jedoch wieder unter 4,35 Lei und Marktbeobachter vermuten wieder die Intervention der Notenbank zugunsten der rumänischen Währung. Das soll bereits der dritte Eingriff in der vergangenen Woche gewesen sein. Auf Wochensicht gab es somit kaum Bewegung, der Euro verlor zum Leu 0,04 Prozent. Allerdings machte sich das Erstarken des US-Dollar zum Euro bemerkbar. Zum Leu legte die amerikanische Währung 1,5 Prozent zu und schloss knapp unter der 3,2-Lei-Marke.

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