Die Börse startete überaus schwach in die neue Handelswoche. Der Umsatz von umgerechnet 2,5 Millionen Euro deutete auf eine umsatzschwache Woche hin. Im Durchschnitt wurden täglich umgerechnet 3,8 Millionen Euro mit Aktien an der BVB umgesetzt. Nur an zwei Tagen stieg der Umsatz über die 20-Millionen-Lei-Marke. Der Fonds Proprietatea (FP, 0,6475 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) sicherte sich erneut den Titel der umsatzstärksten Aktien. Aufgrund sehr niedriger Umsätze zeigte (fast) die gesamte Börse weiter nach unten. Auch die guten Aussichten auf einen Austritt der Euro-Zone aus der Rezession, die durch Veröffentlichung der Zahlen bezüglich Industrie und Dienstleistungen gestützt wurden, konnten die Börse nicht auf einen Aufwärtstrend trimmen. Der Markt ging um 0,83 Prozent abwärts. Der Hauptindex BET schloss die Woche bei 5380,97 Punkten. Der BET-C-Index ging um 0,45 Prozent zurück und schloss bei 2884,39 Punkten.
Einzig der ROTX-Index konnte in der vergangenen Woche zulegen: Er stieg um 0,44 Prozent auf 10.713,71 Punkte. Dieses Plus war vor allem dem Schwergewicht Erste Group Bank AG (EBS, 98,2 Lei, ISIN AT0000652011) zu verdanken. Die Aktien der Erste konnten in der vergangenen Woche 5,9 Prozent zulegen. Die Aktien waren in den vergangenen Wochen stärker unter Druck geraten und erholten sich nun. Auch die Aktien des Börsenbetreibers BVB (BVB, 20 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) konnten nach einer längeren Durststrecke wieder aufrappeln. Möglicherweise ist dies eine Folge der jüngsten Änderungen an der Spitze des Börsenbetreibers, durch die Ernennung eines ehemaligen Präsidenten der Warschauer Börse zum CEO. Die BVB-Papiere legten über die Woche 1,52 Prozent zu.
Weniger gut sah es für den Finanzwerte-Index BET-FI aus. Dieser verlor auf Wochensicht 0,39 Prozent und fiel auf 24.198,95 Punkte zurück. Hier machte sich vor allem der Verkaufsdruck auf die SIF-Investmentgesellschaften SIF Banat-Crisana (SIF1, 1,034 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) und SIF Muntenia (SIF4, 0,644 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) bemerkbar. Wie auch in der Woche zuvor scheint sich die mangelnde Transparenz bezüglich der Investmentstrategie bei SIF Banat-Crisana zu rächen.
Ein weiteres Schwergewicht, dessen Entwicklung die Börse maßgeblich beeinflusst, ist der Erdgasversorger Transgaz (TGN, 188 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8). Dieser musste in der vergangenen Woche eine Rückstellung von etwa 25 Millionen Euro verkünden. Soviel muss das Unternehmen abschreiben, weil das europäische Versorgungsprojekt Nabucco, an dem Transgaz beteiligt war, nun für gescheitert erklärt wurde. Auch die kommenden Wochen dürften nicht für viel Bewegung an der Bukarester Wertpapierbörse sorgen. Die Ankündigung, die für August erwartete Listung von 10 Prozent am AKW-Betreiber Nucleareletrica auf einen Zeitpunkt nach Ende August zu verschieben bildet eine weiteren Grund für eine stark Zurückhaltung vor allem der finanzstärkeren institutionellen Anleger.
Rasdaq
Dass es bei schwachen Umsätzen auch aufwärts gehen kann, bewies der Sekundärmarkt Rasdaq in der vergangenen Woche. Allerdings wurde der Anstieg des Rasdaq-C-Index um 0,25 Prozent von einigen Sonderdeals gestützt. Und das Plus hätte noch höher ausfallen können, hätte es in der zweiten Wochenhälfte nicht einen Dämpfer gegeben, der den Index um 0,16 Prozent belastete. Die Sonderdeals hievten den durchschnittlichen Tagesumsatz auf umgerechnet 0,14 Millionen Euro.
Devisen
Der rumänische Leu konnte seinen Höhenflug gegenüber dem US-Dollar fortsetzen und seinen leichten Rückgang gegenüber dem Euro aus der Vorwoche in ein dickeres Plus ummünzen. Gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung legte der Leu in der vergangenen Woche 0,89 Prozent zu und drückte den Euro somit unter die 4,4-Lei-Marke. Am Montag kostete ein Euro 4,3886 Lei. Gegenüber dem US-Dollar legte der Leu satte 2,24 Prozent zu und schloss bei 3,3029 Lei. So viel kostete die amerikanische Währung am vergangenen Montag.
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