Hermannstadt - Die Entwickler von Projekten im Bereich Erneuerbare Energie stehen unter Druck. Ab 1. Juli wird die Zuteilung von grünen Zertifikaten entgegen dem ursprünglichen Schema gekürzt bzw. ihre Ausgabe laut dem vergangene Woche in Kraft getretenen Dringlichkeitsbeschluss der Regierung 57/2013 auf 2017 und 2018 verschoben. Nicht zuletzt wegen der politischen Unwägbarkeiten forcieren Projektentwickler die Fertigstellung von Vorhaben, im Kreis Hermannstadt/Sibiu sind dies insbesondere Solarparks. Einer der jüngsten ist jener in Kleinkopisch/Copşa Mică, der Anfang Juni im Beisein des Kreisratsvorsitzenden eingeweiht wurde.
Vor der Kulisse des Buntmetallwerkes erstrecken sich auf einer Fläche von 6 Hektar insgesamt 12.410 Solarmodule. Errichtet wurden diese von der SC Photovoltaik Sib Energy SRL. Hinter der Projektgesellschaft steht der Geschäftsmann Virgil Mailat aus Neumarkt/Tg. Mureş. Die Investitionssumme beläuft sich auf 3,5 Millionen Euro. Der Solarpark hat eine Nennleistung von 3 Megawatt. Die jetzt eingeweihte Anlage sei die erste von drei geplanten, wobei diese auch im Kreis Mureş entstehen werden, informierte Mailat, der sein Vermögen mit dem Verkauf der Brauerei Bere Mureş an den Heineken-Konzern erwarb.
Der Solarpark in Kleinkopisch ist nicht der einzige seiner Art. Weitere kleinere Anlagen entstanden in den vergangenen Monaten durch das Unternehmen SIFEE New Energy SRL im Harbachtal/Valea Hârtibaciului bei Holzmengen/Hosman (10 Hektar, 3 Megawatt) oder in Großscheuern/Şura Mare. Weitere Projekte sind in Planung. In Freck/Avrig möchte das deutsche Unternehmen Kronos über die Tochtergesellschaft SC Kronos Solar Projects Antinori SRL zwei Solarparks errichten. Der Park Antinori Avrig Nord soll auf einer Fläche von 8,48 Hektar eine Leistung von 4,5 Megawatt generieren, der Park Antinori Sud auf 15,6 Hektar eine Leistung von 7,5 Megawatt.
Bei Braller/Bruiu möchte ein Investor 12.500 Solarpaneele und einer Leistung von 2,7 Megawatt Strom errichten. Auf dem Gebiet der Gemeinde Rothberg/Roşia plant die SC Rothberg Solar SRL den Bau eines 2,8 Megawatt Solarparks. Den bislang größten Park plant die Gemeinde Schellenberg/Şelimbar auf einer Fläche von 150 Hektar. Einen entsprechenden Antrag reichte die Gemeinde 2012 bei der Nationalen Agentur für Umweltschutz ein.