Stärkere Kurskorrektur verhagelt die gesamte Monatsperformance der Börse

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Symbolfoto: Wikimedia Commons

In Bukarest schloss die Börse eine verlustreiche Woche ab, die Indizes verloren auf Wochensicht 2,03 Prozent. Das lässt den Mai schlecht dastehen. In den zwei vorangegangenen Wochen lagen die Kursvariationen hinter dem Komma. Der Hauptindex BET verlor mit 2,2 Prozent am zweitmeisten, nur der Energiewerte-Index BET-NG schaffte einen höheren Verlust (minus 2,44 Prozent). Der BETPlus lag mit 2,17 Prozent leicht unter dem Hauptindex. Unter dem Wochendurchschnitt lagen der Finanzwerte-Index BET-FI mit einem Verlust von nur 1,99 Prozent, während der ROTX mit einem Minus von 1,32 Prozent die beste Wochenperformance aufwies.

Umsätze ziehen weiter leicht an

Die Umsätze mit Aktien zogen weiter an. Im Vergleich zur Vorwoche wurde mit 188,87 Millionen Lei (38,38 Millionen Euro) 10,8 Prozent mehr umgesetzt. An der Rangfolge der Umsatzbringer änderte sich indes kaum etwas. An erster Stelle steht erneut die Banca Transilvania (TLV, 2,71 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Anteil von 31,8 Prozent am Gesamtumsatz und einem Wochenumsatz in Höhe von 60 Millionen Lei. An zweiter Stelle steht der Fonds Proprietatea (FP, 1,726 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) mit einem Volumen von 23,9 Millionen Lei (12,65 Prozent am Gesamtumsatz). Lediglich der dritte Platz geht diesmal an Electrica (EL, 12,9 Lei, ISIN ROELECACNOR5), dessen Aktien es auf ein Volumen von 19,4 Millionen Lei brachten (10,3 Prozent). Der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,4025 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) schaffte es auf Platz vier.

Finanz-Aktien im Aufwind

In der obigen Aufzählung haben wir auch zwei der größten Verlierer der Woche. Sowohl SNP- als auch FP-Aktien verloren auf Wochensicht mehr als 6,6 Prozent (FP sogar 6,7 Prozent). Der Mineralölkonzern bekam die Auswirkungen der Corona-Krise in Rumänien in Form von rückläufiger Nachfrage für Treibstoffe zu spüren. Der Fonds Proprietatea hingegen hat die Aktionäre zu einer Versammlung am 16. Juli eingeladen und plant, eine Sonderdividende auszuzahlen in Gesamthöhe von 504 Millionen Lei. Das ergibt eine Bruttorendite von 0,07 Lei je Aktie, also von 4,05 Prozent beim aktuellen Aktienkurs. Bleibt noch abzuwarten, ob dieser Schritt die FP-Aktien stützt. Unter den Gewinnern der Woche befanden sich mit BRD (BRD, 16,16 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) und der Banca Transilvania gleich zwei Banken. Und auch Unternehmen, die unmittelbar mit dem Börsengeschehen zu tun haben – der Betreiber BVB (BVB, 25,9 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) und der Makler SSIF BRK Financial Services (BRK, 0,325 Lei, ISIN ROBRKOACNOR0) – konnten sich über eine gute Woche freuen: Plus 1,97 beziehungsweise 6,9 Prozent. Die Erste Group Bank AG (EBS, 167,7 Lei, ISIN AT0000652011) erfuhr eine Kurskorrektur von 1,3 Prozent.

Erfasst Dividendenfieber den Markt?

Diese Woche dürfte spannender werden. Die Stromerzeuger Electrica und Nuclearelectrica (SNN, 28,8 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8), der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 32,8 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8), das Telekomunternehmen Digi Communications (DIGI, 36,2 Lei, ISIN NL0012294474) und der Pipeline-Hersteller CONPET (COTE, 92,6 Lei, ISIN ROCOTEACNOR7) sind die letzten Emittenten des BET, bei denen ein Aktienkauf bei der Dividendenausschüttung in diesem Jahr noch berücksichtigt wird. Es ist mit Kurszuwächsen zu rechnen. Danach dürften diese Aktien Korrekturen erleben. Die Dividendenvorschläge der im BET gefassten Emittenten reichen von 2,05 Prozent Bruttorendite auf den aktuellen Aktienpreis (DIGI) bis 15,68 Prozent (Teraplast, TRP, 0,826 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7), wobei Letzteres ein Vorschlag ist, dem die Aktionäre noch zustimmen müssen.

Devisen

Der Devisenmarkt zeigte sich weiter uneins, wie auch in der Woche zuvor. Gegenüber dem Euro konnte sich der rumänische Leu diesmal besser durchsetzen, er legte auf Wochensicht 0,16 Prozent oder 0,0078 Lei zu. Der US-Dollar hingegen war deutlich stärker und legte auf den Leu zu. Das Plus betrug 0,0092 Lei oder 0,23 Prozent, was die 4-Lei-Marke wieder ein wenig weiter schob. Am Montag lag der Euro daher bei 4,919 Lei, während der US-amerikanische Dollar bei 4,0373 Lei in die neue Handelswoche trat.­


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