Starker Jahresauftakt der Bukarester Börse, Energiewerte holen auf

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Der rumänische Aktienmarkt startete voller Zuversicht ins neue Jahr. Sämtliche Indizes schlossen die am 2. Januar begonnene Handelswoche mit satten Gewinnen. Den höchsten heimste der Energiewerte-Index BET-NG mit einem Plus von 4,03 Prozent, getragen von einem Comeback der Aktien des Mineralölkonzerns OMV Petrom (SNP, 0,282 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9). Diese legten in der vergangenen Woche aufgrund leicht ansteigender Erdölpreise beachtliche 8 Prozent zu. Möglicherweise aber wirkt hier die anstehende Dividendensaison schon vor. Anleger erwarten trotz anhaltend niedriger Erdölpreise eine Verbesserung der Unternehmensleistung, da Petrom Kosteneinsparungen durchgesetzt hat. So erwarteten die Analysten ein Comeback der SNP-Aktien, dennoch ist die Höhe des Kurszuwachses überraschend.

Sattes Plus für SIF-, Minus für Bank-Aktien

Auch andere Indizes legten in der vergangenen Woche zu. Der Marktindex BET schloss die Woche mit einem Plus von 1,89 Prozent ab, der BETPlus zog gleich mit einem Wochenplus von 1,9 Prozent. Für den ROTX gab es ein Plus von 2,3 Prozent, der Finanzwerte-Index BET-FI legte 2,75 Prozent zu. Hierzu trugen die SIF-Aktien entscheidend bei.

SIF Banat-Crisana (SIF1, 1,88 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) legte 3,3 Prozent zu, SIF Moldova (SIF, 0,815 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0) 4,1 Prozent, für die Aktien der SIF Transilvania (SIF3, 0,254 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) gab es ein Plus von 1,6 Prozent, jene der SIF (SIF4, 0,688 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) 5,5 Prozent und der Kursgewinn der SIF-Oltenia-Aktien (SIF5, 1,67 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) betrug Ende vergangener Woche 3,1 Prozent. Grund für die Aufwertung der SIF-Akien war eine Aussage eines Vizepräsidenten der Finanzaufsichtsbehörde ASF hinsichtlich der immer noch bestehenden Beteiligungsbegrenzung bei den SIF-Investmentgesellschaften, die nun wieder infrage gestellt wurden. Die Aussage führte auch für die Aktien des Börsenbetreibers BVB (BVB, 29,3 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) zu einem Kursanstieg. Auch in Zukunft dürften BVB-Aktien von dem erhöhten Interesse für rumänische Aktien profitieren.

Nebst den SIF-Aktien erholten sich auch die Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 0,814 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5). Bankaktien hingegen erlebten eine Kurskorrektur. Sowohl die Société-Générale-Tochter BRD (BRD, 11,62 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) als auch die Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,35 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) verloren auf Wochensicht an Wert. Die Erste Bank (EBS, 131,5 Lei, ISIN AT0000652011) hingegen setzte seinen vor zwei Wochen begonnenen Höhenflug fort: 4,8 Prozent Plus und damit nahe dem 52-Wochen-Hoch von 133 Lei.

Aktienrückkauf beflügelt FP

Dieser schaffte ein Wochenplus von 2,78 Prozent aufgrund der siebten Aktienrückkauf-Aktion des Fonds. Das Interesse der Anleger für die Fondsaktien brachte sie in der vergangenen Woche an die Umsatzspitze mit einem Volumen von 36,1 Millionen Lei (8 Millionen Euro), was einem Viertel des Wochenumsatzes entsprach. Der Fonds hatte in den letzten drei Handelstagen des vergangenen Jahres noch 0,69 Millionen eigener Aktien für 0,55 Millionen Lei (121.730 Euro) zurückgekauft. Dabei sind noch etwas mehr als 287 Millionen FP-Aktien aufzukaufen, denn bislang hat der Fonds nur 79,33 Millionen Aktien für 63,31 Millionen Lei (14 Millionen Euro) aufgekauft. Das dürfte den Aktienkurs in nächster Zukunft weiter nahe dem 52-Wochen-Hoch von 0,821 Lei halten.

Kurzfristig, wenn auch nicht in nächster Zukunft, dürften die Börsenaktien weiter zulegen. Börsenchef Ludwik Sobolewski erklärte öffentlich, er erwarte einen neuen Börsengang im ersten Quartal dieses Jahres. Rückblickend dürften sich die im vergangenen Jahr höheren Aktienumsätze positiv auf die Ertragslage des Börsenbetreibers auswirken.

Devisen

Der Jahreswechsel brachte Entspannung für die rumänische Währung. Der Leu wertete sich gegenüber beiden Leitwährungen kräftig auf, nachdem Euro und US-Dollar die Landeswährung Ende des vergangenen Jahres stark unter Druck setzten. Das Comeback des Leu war so heftig, dass der Euro wieder auf die 4,5-Lei-Marke gedrückt wurde. Die zweite Woche dieses Jahres startete mit einem Wechselkurs von 4,5069 Lei für einen Euro. Der US-Dollar gab in der vergangenen Woche um 1,2 Prozent nach und fiel weit unter die 4,3-Lei-Marke zurück. Am gestrigen Montag kostete ein US-Dollar 4,2518 Lei.

 

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