Bukarest (ADZ) - Das Nationale Statistikamt (INS) hat am Mittwoch in einer zweiten Schätzung das Wirtschaftswachstum von 6,5 Prozent im ersten Quartal 2022 gegenüber demselben Quartal des Vorjahres bestätigt. Aus den vorgestellten Daten geht hervor, dass nach Entstehungsrechnung der breit gefasste Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit 2,6 Prozentpunkten zum Wachstum beigetragen hat – bei einer Gewichtung von 20,5 Prozent am Bruttoinlandsprodukts (BIP) und einer Steigerung der wirtschaftlichen Tätigkeit von 12,2 Prozent. Ein bedeutender Aufschwung ist im Informations- und Kommunikationssektor zu beobachten: Hier hat die wirtschaftliche Tätigkeit um 23,3 Prozent zum Vorjahr zugenommen, wodurch trotz einer Gewichtung von nur 7,4 Prozent am BIP Rumäniens der Beitrag zum Wachstum in den ersten drei Monaten des Jahres 1,8 Prozentpunkte betragen hat. Alle anderen Wirtschaftszweige haben unter einem Prozentpunkt zum Wachstum beigetragen. Die Industrie hat bei einer Verringerung der Tätigkeit um 0,3 Prozent und einem Anteil am BIP von 25,8 Prozent das Wirtschaftswachstum um 0,1 Prozentpunkte gebremst.
Nach Verwendungsrechnung hat der Konsum der Privaten Haushalte mit 5,1 Prozentpunkten (bei einer Gewichtung von 70,5 Prozent am BIP und einer Zunahme von 7,1 Prozent) zum Wachstum beigetragen, gefolgt von den Konsumausgaben des Staates (0,9 Prozentpunkte), Bruttoinvestitionen (0,3 Prozentpunkte) und Vorratsveränderungen (0,2 Prozentpunkte). Der Außenbeitrag (Exporte minus Importe) hat sich im ersten Quartal weder positiv noch negativ auf das Wirtschaftswachstum ausgewirkt.
Die Wachstumserwartungen für das laufende Jahr haben sich laut einer Meldung der Weltbank von Dienstag für Rumänien ein wenig aufgehellt. Die Institution erwartet nun eine Zunahme von 2,9 Prozent des BIP, ein Prozentpunkt mehr als bei der vorherigen Schätzung Anfang April, aber weiterhin unter der Prognose von 4,3 Prozent Anfang dieses Jahres. Für 2023 geht die Weltbank von einem Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent aus.