Bukarest (ADZ) - Eine halbe Million Kinder und Jugendliche haben Rumänien zwischen 2007 und 2017 verlassen und sind größtenteils in das EU-Ausland ausgewandert. Dies geht aus einer Studie hervor, die Ende Dezember in einer rumänischen Fachzeitschrift veröffentlicht und von den Massenmedien zitiert wurde. Die Autoren der Studie, ein Professor für Statistik der Universität Jassy/Iași und ein Fachmann des Jassyer Statistikamtes, haben errechnet, dass bis zum 31. Dezember 2017 484.753 Personen im Alter von 0 bis 19 Jahren ausgewandert sind. Wenn man die Altersgruppe der 20- bis 22-Jährigen hinzufügt, sind es über eine halbe Million von den insgesamt 2,613 Millionen Bürgern, die das Land in dieser Zeitspanne verlassen haben. Den größten Anteil in der Kategorie der Ausgewanderten nehmen die Altersgruppen der 20- bis 29-Jährigen sowie der 30- bis 39-Jährigen ein, also vor allem junge Menschen im Erwerbsalter.
Die Studie warnt vor den negativen Folgen der massiven Auswanderung junger Personen für den einheimischen Arbeitsmarkt und für die Rentenversicherung. Man könne eine überdurchschnittliche Überalterung der im Inland gebliebenen Bevölkerung feststellen, deren negative Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung Rumäniens in wenigen Jahren ersichtlich sein werden, hieß es. Zwar sei der Nettodurchschnittslohn zwischen 2007 und 2017 um 128 Prozent gestiegen, der Auswanderungswille hänge jedoch auch mit anderen Kriterien zusammen, das Entlohnungsniveau sei nicht ausschlaggebend. Viel mehr gehe es um das gesamte wirtschaftliche und gesellschaftliche Klima im Inland.