Temeswar (ADZ) – Obwohl in diesem Jahr kaum noch eine Maschine abgehoben hat oder gelandet ist, konnte der Temeswarer Traian-Vuia-Flughafen die vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie geplanten Investitionen in vollem Umfang durchführen, so dass die Rückkehr zum normalen Flugbetrieb unter deutlich besseren Bedingungen stattfinden wird. Zwar habe es Pandemie-bedingte Verzögerungen beim Bau des neuen Ankunftterminals für Auslandsflüge gegeben, doch Ende Februar sollen diese abgeschlossen werden. Das Terminal werde dann im April 2021 in Betrieb genommen, teilte die Flughafenleitung mit. 30 Millionen Lei habe die Investition gekostet, getragen wurde sie aus Eigenmitteln sowie aus Zuschüssen des Verkehrsministeriums. Für 184,5 Millionen Lei solle ab 2021 ein neues Abflugterminal entstehen, das ebenfalls Auslandsflüge bedienen soll. Die Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags mit der Europäischen Union stehe bevor, finanziert werde das Vorhaben aus den EU-Mitteln für Großinfrastrukturprojekte. Eine Gesamtfläche von 12.000 Quadratmetern solle bebaut werden, 18 Check-in-Schalter und sechs Kontrollstellen für den Grenzschutz sind vorgesehen. 2020 konnte der Flughafen eine weitere Investition in Höhe von 2,9 Millionen Lei in die Start- und Landebahnbefeuerung tätigen.
Gleichzeitig teilte der Temescher Kreisrat mit, dass die Vorbereitungen für die 8 Kilometer lange, vierspurige Straße, die den Flughafen mit der A1-Anschlussstelle bei Remetea Mare verbinden soll, im fortgeschrittenen Stadium seien. Der Kreisrat habe weitere 1,6 Millionen Lei für die notwendige Enteignung von Grundstücken auf der Trasse der künftigen Straße bereitgestellt und die technische Planung sei fast abgeschlossen. Die neue Straße solle nicht nur den Flughafen besser an die Autobahn anschließen, sondern auch die Gemeinden Ghiroda und Remetea Mare vom Durchgangsverkehr auf der Nationalstraße DN 6 entlasten. Die Kosten werden auf 18 Millionen Euro geschätzt.
Infolge der Covid-19-Pandemie musste der Temeswarer Flughafen mit einem massiven Einbruch der Passagierzahlen und dadurch auch der Einnahmen aus dem laufenden Betrieb zurechtkommen. Gab es vor der Pandemie mindestens vier Flüge pro Tag von und nach Bukarest, gibt es derzeit nur noch zwei. Lufthansa fliegt gegenwärtig nicht mehr nach Frankfurt am Main, sondern nur nach München, Wizzair lediglich nach Dortmund, Memmingen und Karlsruhe. Eurowings hat die Verbindung nach Stuttgart wieder eingeführt und es gibt auch Flüge nach Italien (Bergamo, Bologna, Rom, Treviso und Bari), Spanien (Madrid, Barcelona und Valencia), Großbritannien (London-Luton), Frankreich (Beauvais) und Belgien (Charleroi), doch die Anzahl der Flüge wurde stark reduziert.