Reschitza - Das Reschitzaer Maschinenbauwerk UCMR ist eines der seltenen Beispiele, wo der Besuch eines Ministers einer rumänischen Regierung nachhaltige Wirkung gezeigt hat: Mitte 2017 war der damalige Energieminister Toma Petcu (PSD – heute ist es Anton Anton von der ALDE) in Reschitza zu Besuch und wurde von den örtlichen PSD-Größen ins Maschinenbauwerk geführt. Der Grund: man hoffte, dass mit ministerialer Unterstützung die Lage des seit mehreren Jahren in Insolvenz befindlichen Werks – einst das größte Rumäniens – geklärt wird, und dass es Zugang zu Aufträgen bekommt (insolvente Unternehmen sind praktisch von Ausschreibungen ausgeschlossen).
Zur Zeit des Besuchs des Energieministers arbeiteten rund 300 Leute im Werk. Alle anderen – rund dreimal mehr – befanden sich in Kurzarbeit (bzw. sogenannte „technische Arbeitslosigkeit“) zu 75 Prozent des Nominallohns und warteten im Falle eines Auftrags des Werks zur Arbeit bestellt zu werden.
Das hat sich in der Tat geändert, nachdem der Energieminister zwei seiner Berater über mehrere Monate für die Lösung des Problems abgestellt hatte. UCMR kam plötzlich an Verträge und konnte seine Arbeitnehmer beschäftigen. Vor allem die Verträge mit dem staatlichen Wasserenergiekonzern Hidroelectrica kamen ins Rollen, was nicht ganz zufällig war, denn rund 80 Prozent der Wasserkraftwerke, die in Rumänien in Betrieb sind, wurden mehrheitlich seit der Zwischenkriegszeit von UCMR Reschitza ausgestattet.
Gewerkschaftschef Jivomir Tovladiac zur gegenwärtigen Lage des Reschitzaer Maschinenbauwerks: „Wir verfügen zur Stunde über immer mehr Aufträge, sodass wir 2018 bis zum Jahresende ziemlich ausgelastet sind. Und das heißt, alle Arbeitnehmer des Werks sind in diesem Jahr ausgelastet. Wir rechnen damit, dass es 2018 nur ganz wenige Arbeitnehmer geben wird, die für 75 Prozent Lohn zuhause sitzen und auf Arbeit warten werden.
Rosa würde ich die Situation allerdings noch nicht nennen, das Signal ist aber ermutigend. Fakt ist: wir haben den Beweis, dass man Situationen wie die von UCMR lösen kann, wenn die Politik, der Wirtschaftsfaktor und die Gewerkschaften sich die Hand reichen. Wenn alle am selben Strang ziehen, kann das Reschitzaer Maschinenbauwerk noch gerettet werden. Gegenwärtig arbeiten wir an den Generalreparaturen für Eisernes Tor II und für Stejaru-Bicaz. Letzteres ist ein Großauftrag, mit dem wir voraussichtlich auch in den kommenden Jahren beschäftigt sein werden.“