Bukarest (ADZ) - Das Wirtschaftswachstum Rumäniens hat sich im ersten Quartal 2020 fortgesetzt. Wie das Nationale Statistikamt (INS) am Freitag in einer ersten Schnellschätzung bekannt gab, lag die Wirtschaftsleistung in den ersten drei Monaten des Jahres Brutto um 2,4 Prozent und saisonbereinigt 2,7 Prozent über dem Niveau im ersten Quartal des Vorjahres. Gegenüber den letzten drei Monaten 2019 stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um 0,3 Prozent.
Das Statistikamt wies in der Mitteilung auch darauf hin, dass aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Datensammlung schwieriger ist als unter normalen Bedingungen. Zukünftige Korrekturen der Daten könnten demzufolge stärker ausfallen als gewöhnlich.
Die Auswirkung verschiedener Wirtschaftsbereiche auf die Entwicklung des BIP teilte INS, wie üblich, in der Schnellschätzung noch nicht mit. Aus kürzlich veröffentlichten statistischen Daten geht allerdings hervor, dass Bauwesen – mit einem saisonbereinigten Plus von 32,3 Prozent im ersten Quartal 2020 gegenüber den ersten drei Monaten 2019 –, Einzelhandel (plus 7,5 Prozent) und Großhandel (plus 9 Prozent) das Wirtschaftswachstum gestützt haben. Im Bauwesen und Großhandel wurde auch im März, trotz des Mitte des Monats verhängten Notstandes, ein Wachstum der Tätigkeit verzeichnet.
Gebremst wurde das Wachstum von der Industrieproduktion (minus 6,4 Prozent im ersten Quartal), Dienstleistungen für die Bevölkerung (minus 5 Prozent) sowie Handel und Wartungen von Pkw und Motorrädern (minus 2,2 Prozent). In der Industrieproduk-tion und bei Dienstleistungen gab es starke Einbrüche im März, es ist zu erwarten, dass diese Bereiche im zweiten Quartal des Jahres das Wachstum noch stärker bremsen werden. Das Leistungsbilanzdefizit fiel über die ersten drei Monate des Jahres mit 1,365 Milliarden Euro verglichen mit dem Vorjahr (1,120 Mrd. Euro) tiefer ins Minus.