Auf eine gute Vorwoche folgte eine deutlich schlechte Börsenwoche, in welcher die wichtigsten Indizes im Durchschnitt 2,13 Prozent verloren – fast doppelt so viel wie sie in der Woche zuvor zugelegt hatten (1,22 Prozent). Der Hauptindex BET und der BETPlus führten die Rangliste mit jeweils mehr als 2,8 Prozent Wertrückgang an. Der ROTX lag auf dem dritten Platz mit einer Wochenperformance von minus 2,5 Prozent, der Energiewerte-Index BET-NG verlor 2 Prozent auf Wochensicht. Am besten entwickelte sich noch der Finanzwerte-Index mit einer Wochenperformance von minus 0,4 Prozent. Unter den gegebenen Umständen fiel nur der ROTX unter seine aktuelle Schwelle von 39.000 Punkten.
Überraschungsverkauf generiert hohen Umsatz
Der Umsatz legte gegenüber der Vorwoche kräftig zu, von 290,29 Millionen Lei auf 489,26 Millionen Lei. Das entspricht einem Zuwachs von 68,5 Prozent. Den ersten Platz in der Umsatzrangliste dieser Woche belegte der Pharmahersteller Antibiotice (ATB, 2,75 Lei, ISIN ROATBIACNOR9). Hintergrund ist der Verkauf von etwa 16 Prozent am Unternehmen durch die Investmentgesellschaft Infinity Capital Investments (INFINITY, 2,48 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4), die dafür 291 Millionen Lei kassierte. Die Investmentgesellschaft hält weiterhin etwas mehr als 13 Prozent am Arzneimittelhersteller aus Jassy/Iași. Abzüglich dieser Verkäufe gingen weitere 18 Millionen Lei auf Transaktionen mit ATB-Aktien zurück. Die Aktien verloren auf Wochensicht 15,6 Prozent durch den unerwarteten Ausstieg von Infinity Capital Investments, deren Aktien legten 1,22 Prozent zu. 48,4 Millionen Lei trug die Bank Transilvania (TLV, 28,2 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) zum Wochenumsatz bei und belegte somit Platz zwei, die Aktie verlor jedoch 3,26 Prozent. An dritter Stelle stand der Stromerzeuger S.P.E.E.H. Hidroelectrica (H2O, 120 Lei, ISIN RO4Q0Z5RO1B6) mit einem Wochenvolumen von 40,7 Millionen Lei. Diese Aktie notiert derweil nur drei Prozent über dem 52-Wochen-Tiefstwert von 116,2 Lei.
Unternehmen erhält fünffache Kapitalisierung als Darlehen
Eine besondere Entwicklung machte der Chemiebetrieb Sinteza (STZ, 0,432 Lei, ISIN ROSTZOACNOR8) durch. Der Aktienwert kletterte auf Wochensicht um sagenhafte 60 Prozent, nachdem bekannt gemacht wurde, dass das Unternehmen 25 Millionen Euro aus dem Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplan PNRR erhalten hat, um zusammen mit Lockheed Martin eine Batteriefabrik zu errichten. Das Unternehmen selber hat einen Börsenwert von gerade einmal 28,56 Millionen Lei (5,14 Millionen Euro), nach dem sagenhaften Kurssprung.
Aber Sinteza war in der vergangenen Woche nicht allein in der Riege der Emittenten, die neue Allzeit-Höchststände feiern durften. Der Hotelbetreiber Casa de Bucovina (BCM, 0,15 Lei, ISIN ROBUCMACNOR5) und der Hersteller von Elektroanlagen Electroaparataj (ELJ, 0,21 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) gehörten ebenfalls dazu. Beide schlossen die Handelswoche jedoch leicht unter den neuen Höchstständen.
Doppelt so viele Verlierer wie Gewinner
Und Sinteza war auch nicht der einzige Emittent, dessen Aktien zweistellig zulegten in der vergangenen Woche. Trotz deutlich rückläufiger Indizes hatten so einige Emittenten eine sehr gute Woche. Unter den insgesamt 26 Gewinnern der Woche war zum einen ein anderer gelisteter Hotelbetreiber besonders glücklich, und zwar SIF Hoteluri (CAOR, 1,9 Lei, ISIN ROCAORACNOR9) mit plus 10,5 Prozent. Der Maschinenbauer UAMT (UAM, 0,448 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1) freute sich über ein Plus von 12 Prozent, das Bauunternehmen CONDMAG (COMI, 0,0055 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) – plus 22,22 Prozent – und der Kunststoffverarbeiter Romcarbon (ROCE, 0,171 Lei, ISIN ROROCEACNOR1) führte mit einem Wochenplus von 23,9 Prozent. Verlierer gab es natürlich auch, und zwar mit 53 reichlich! Neben dem bereits erwähnten Pharmahersteller traf es auch das Chemiewerk Carbochim (CBC, 70 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3) mit minus 11,4 Prozent, den Kabelhersteller Romcab (MCAB, 0,02 Lei, ISIN ROMCABACNOR7) mit minus 13 Prozent und den Spediteur Transport Trade Services (TTS, 4,795 Lei, ISIN ROYCRRK66RD8) mit 22 Prozent – Letzteren, wegen der schlechten Quartalsergebnisse: Der Reingewinn ging nach den ersten drei Quartalen dieses Jahres im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 57,4 Prozent zurück, die Einkünfte um 43,1 Prozent – aber auch die Schuldenlast konnte um 21,6 Prozent reduziert werden.
Devisen
Euro und US-Dollar gingen in der vergangenen Woche wieder getrennte Wege in ihrem Verhältnis zum rumänischen Leu. Der Euro verbilligte sich geringfügig um 0,012 Prozent oder 0,0006 Lei. Der US-Dollar setzte seinen Höhenflug fort und legte auf Wochensicht 0,068 Lei zu, beziehungsweise 1,46 Prozent. Schlimmer noch, die 4,8-Lei-Marke ist deutlich näher gerückt. Gestern startete der US-Dollar bei 4,7742 in die letzte Handelswoche im November, während der Euro bei 4,9759 Lei lag.
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