Die Indizes an der Bukarester Wertpapierbörse schlossen uneinheitlich in der vergangenen Woche. Die Spanne der Performances reichte von minus 0,6 Prozent (BET-NG) bis 0,6 Prozent für den Finanzwerte-Index BET-FI. Bei einem um 30 Prozent niedrigeren Gesamtumsatz (umgerechnet 90,1 Millionen Euro) lag der durchschnittliche Tagesumsatz bei umgerechnet vier Millionen Euro – ein niedriger Wert, sogar für die Bukarester Börse. Bei leicht steigender Marktkapitalisierung verzeichneten 32 Emittenten einen Kurszuwachs in der vergangenen Woche. Die Aktien von 26 börsennotierten Unternehmen wiesen Kursverluste aus.
SNP-Aktien unter doppelter Belastung
Von den Indizes schaffte es der Verlierer der Woche, der Energiewerte-Index BET-NG, unter seine bisher so erfolgreich verteidigte Marke von 700 Punkte zu fallen. Das ist vor allem auf den Rückgang um 3,06 Prozent der Petrom-Aktien (SNP, 0,3769 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) zurückzuführen. SNP-Papiere haben die höchste Gewichtung im BET-NG-Index. Sie standen gleich unter doppeltem Druck in der vergangenen Woche. Zum einen ist das Referenzdatum abgelaufen für die Berücksichtigung der Beteiligung an der Dividendenvergabe.
Außerdem bestätigte der Quartalsbericht vom Montag vorvergangener Woche die Erwartungen der Analysten. Der Gewinn ist um 68 Prozent eingebrochen gegenüber dem Vorjahresquartal. Möglicherweise haben nur die Aussichten auf mittelfristig hohe Erdölpreise die Aktie vorerst vor höheren Verlusten bewahrt. Und die Ankündigung, dass 17 Banken dem Konzern eine Finanzierung von einer Milliarde Euro über fünf Jahre bereitgestellt haben.
Gute Nachrichten aus der Berichtssaison
Jenseits von Petrom lassen die börsennotierten Unternehmen jedoch hoffen. Nach Abschluss der Berichtssaison bietet sich folgendes Bild: 53 von 71 Unternehmen haben das erste Quartal mit Gewinnen abgeschlossen. 32 Unternehmen konnten im Vergleich zum Vorjahresquartal ihre Gewinne sogar steigern. Die mit Abstand beste Performance in dieser Hinsicht hatte das Hafenunternehmen Oil Terminal (OIL, 0,0905 Lei, ISIN ROOILTACNOR9) mit einem Gewinnsprung von 1262 Prozent zum Vorjahresquartal. Die Aktien profitierten kaum, sie legten nur 5,2 Prozent zu auf Wochensicht.
Finanzwerte im Aufwind
Etwas überraschend verhielten sich die Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 0,895 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5). Nach einer schwachen Woche gab es ein Kursplus von 1,5 Prozent, obwohl der Fonds im ersten Quartal fast 150 Millionen Euro Verluste geschrieben hat. Damit aber trugen die FP-Aktien in der vergangenen Woche zum Kurszuwachs des Finanzwerte-Index bei so, wie auch die Aktien der SIF Banat-Crişana (SIF1, 1,487 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2). Die Aussicht auf Dividenden nach zwei Jahren Pause trugen wohl zu einem Kursplus von 0,8 Prozent bei. Seit Jahresbeginn haben SIF1-Aktien 13 Prozent an Wert zugelegt. Auf der Vollversammlung vom 29. April wurde der Beschluss gefasst, umgerechnet 12,3 Millionen Euro vom Gewinn des Vorjahres an die Aktionäre auszuzahlen. Die Ausschüttung macht 40,8 Prozent des Vorjahresgewinns aus.
Rasdaq
Wir haben uns schon daran gewöhnt, dass mindestens an einem Tag in der Handelswoche ein Sonderdeal den Tagesumsatz am Sekundärmarkt Rasdaq aufbessert. So geschehen auch in der vergangenen Woche, als am Mittwoch ein Sonderdeal mit Aktien des Stahlunternehmens Dan Steel Group Beclean (PRMT, 45 Lei, ISIN ROPRMTACNOR5) 84 Prozent des Tagesumsatzes ausmachten. Im Durchschnitt wurden in der vergangenen Woche 0,08 Millionen Euro pro Tag mit Aktien umgesetzt. Auch das ist ein niedriger Wert, sogar für den umsatzschwachen Rasdaq-Markt. Der Hauptindex entwickelte sich gut bis zum Freitag, als er einen Einbruch von 4,06 Prozent erlebte, was den Wochenverlust auf 4,32 Prozent festigte.
Devisen
Die Griechenland-Krise setzte den rumänischen Leu in der vergangenen Woche unter Druck. Die Landeswährung konnte sich nicht mehr gegen die beiden Hauptdevisen Euro und US-Dollar durchsetzen. Allein am vergangenen Dienstag sackte der Leu gegenüber dem US-Dollar um 1,8 Prozent ein – der höchste Wertverlust an einem Tag in den vergangenen zwei Monaten. Auf Wochensicht lag der Zuwachs für den US-Dollar bei sieben Bani (1,7 Prozent). Der Euro blieb da stabiler, der Wertzuwachs betrug über die Woche betrachtet nur 0,74 Bani oder 0,16 Prozent. Am Montag kostete ein US-Dollar 3,9765 Lei, während ein Euro 4,4483 Lei kostete.
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