tc. Bukarest - Vor Kurzem hat Ministerin Anca Boagiu (PDL) die neuen Prioritäten der Baupolitik des Verkehrsministeriums für die nächsten Jahre festgelegt und bekannt gegeben. Trotz des Skeptizismus, der die öffentliche Meinung zu diesem Thema prägt, hat die Ministerin zugesichert, dass bis ans Ende des laufenden Jahres die Strecke zwischen Bukarest und Konstanza ausschließlich per Autobahn befahrbar sein wird.
Außer der 50 Kilometer langen Strecke, die die sogenannte „Sonnenautobahn” vollenden und im Sommer den Verkehrsfluss in Richtung Meeresküste erleichtern soll, ist noch die 32 Kilometer lange Autobahnverbindung zwischen den zwei wichtigsten Städten Westrumäniens, Temeswar/Timisoara und Arad, geplant. Die Verantwortung für die zwei Strecken wird teilweise vom italienischen Bauunternehmen Astaldi in Zusammenarbeit mit der spanischen Firma FCC Construction im Falle der Banater Kurzstrecke und dem deutschen Unternehmen Max Bögl im Falle der Strecke Medgidia-Konstanza übernommen. Den Bau der Verbindung zwischen Cernavod² und Medgidia soll die Firma Colas aus Frankreich durchführen.
Die zwei Autobahnprojekte im westlichen und östlichen Teil des Landes werden von je einer Umfahrung ergänzt, die ebenfalls bis Ende des Jahres fertig sein sollten. Es geht um Ortsumfahrungen bei Arad beziehungsweise Konstanza, die als Strecken mit Autobahnstatus gebaut werden sollen. Die insgesamt 117 Kilometer Autobahn inklusive Umfahrungen, die bis Ende des Jahres laut der Verkehrsministerin befahrbar sein sollten, werden mit rund 1,4 Miliarden Euro finanziert, wovon 85 Prozent EU-Gelder sind.
Die Tatsache, dass im Vergleich mit den 621 Kilometer Nationalstraßen, die im vorigen Jahr saniert wurden, die Instandesetzungsprojekte für Nationalstraßen im laufenden Jahr bei nur 261 Kilometer liegen, soll ermutigend wirken, wenn man bedenkt, dass auch das Budget des Ministeriums höher als im vorigen Jahr ist: Diese Fakten könnten die Behauptung der Minsterin Boagiu bestätigen, die neue Priorität Rumäniens den Straßenbau betreffend sei der paneuropäische Korridor IV und somit die von den Rumänen langersehnten Autobahnen.
Für das Jahr 2012 wurden rund 160 Kilometer Autobahn geplant. Davon sind 126 km schon in der Bauphase, konnten aber wegen des knappen Haushalts des Staates nicht früher vollendet werden. Es geht um die lang erwartete Strecke Bukarest – Ploiesti und die Grenzstrecke Suplacu de Barcãu – Bors, die aber ausschließlich mittels Geldern vom Staatshaushalt finanziert werden. Zahlreiche Strecken in fortgeschrittener Bauphase der Autobahn Bukarest – Ploiesti können schon auf den Satellitenaufnahmen von Google Earth betrachtet werden, die Bauarbeiten stagnieren aber wegen der finanziellen Engpässe im Staatsbudget.