Bukarest/Luxemburg (ADZ/dpa) - Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Rumäniens ist im dritten Quartal des laufenden Jahres um 0,4 Prozent zum Vorquartal bzw. um 2,1 Prozent (saisonbereinigt) gegenüber demselben Quartal 2022 gewachsen. Dies geht aus einer ersten Schnellschätzung hervor, die am Dienstag vom Nationalen Statistikamt (INS) veröffentlicht wurde. Zwischen April und Juni lag das Wachstum noch bei 1,3 Prozent zum Vorquartal bzw. 2,6 Prozent im Jahresvergleich. Über die ersten neun Monate des Jahres hat die Wirtschaftsleistung um 1,9 Prozent zugelegt.
Entsprechend weiteren kürzlich von INS veröffentlichten Daten ist im Zeitraum Januar bis September 2023 die Industrieproduktion um 5,0 Prozent gesunken, während es im Einzelhandel ein Wachstum von 2,2 Prozent gab. Aus weiter zurückliegenden Daten zeichnet sich im Bausektor ein solides Wachstum über die ersten drei Quartale ab (über die ersten acht Monate lag es bei über 13 Prozent), wie sich genauer verschiedene Sektoren auf das Wachstum ausgewirkt haben, plant das Statistikamt Anfang Dezember zu veröffentlichten.
Entsprechend am Montag von der Nationalbank (BNR) veröffentlichten Daten gibt es eine Entspannung hinsichtlich des Außenbeitrags. Das Leistungsbilanzdefizit Rumäniens hat sich im Zeitraum Januar bis September 2023 um 5,1 Milliarden Euro gegenüber den ersten neun Monaten 2022 auf 16,05 Milliarden Euro verringert. Der Rückgang geht auf ein um 3,2 Mrd. Euro geringeres Defizit im internationalen Warenhandel sowie um 1,6 Mrd. Euro gestiegenen Überschuss in der Dienstleistungsbilanz zurück.
Wirtschaft der Eurozone im Sommer leicht geschrumpft
Die Wirtschaft der Eurozone ist in den Sommermonaten leicht geschrumpft. Im dritten Quartal (Anfang Juli bis Ende September) sei die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent zurückgegangen, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Eine vorläufige Schätzung wurde damit bestätigt. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft um 0,2 Prozent gewachsen nach einer Stagnation zu Jahresbeginn.
Besonders schwach fiel die Entwicklung in Irland aus, dort schrumpfte das BIP im Sommer um 1,8 Prozent. Allerdings warnen Fachleute regelmäßig vor statistischen Verzerrungen, die die Aussagekraft irischer Wachstumszahlen beeinträchtigen. Deutschland als größte Volkswirtschaft der Eurozone musste ein Minus von 0,1 Prozent in Kauf nehmen. In Frankreich und Spanien wuchs das BIP, in Italien stagnierte es.
In der gesamten EU hat sich die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal zum Vorquartal nicht verändert, gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr ist das BIP sowohl in EU als auch Eurozone um 0,1 Prozent gestiegen. Das Wachstum Rumäniens von 2,1 Prozent zum dritten Quartal 2022 war EU-weit unter den Ländern, für welche Daten vorliegen, das zweithöchste nach Zypern (2,2 Prozent) und vor Portugal (1,9 Prozent).