Bukarest (ADZ) - Die staatliche Betreibergesellschaft der Wasserkraftwerke Hidroelectrica wird ihren Kunden wegen der Dürre künftig etwa ein Drittel weniger Strom liefern, als vertraglich vorgesehen ist. Am Dienstag erhielt Hidroelectrica die von der Handelskammer Rumäniens erforderlichen Genehmigungen, um „höhere Gewalt“ geltend zu machen.
Die geringeren Stromlieferungen könnten bis Ende des Jahres andauern, sagte Hidroelectrica-Generaldirektor Constantin Trihenea.
Vor allem der niedrige Donaupegel sei schuld an dieser Situation. Die beiden Wasserkraftwerke Eisernes Tor I und II lieferten etwa 40 Prozent der gesamten Stromproduktion von Hidroelectrica. Derzeit habe die Donau eine Durchflussmenge von 2150 Kubikmetern pro Sekunde, der für diese Periode des Jahres normale Durchschnittswert liegt bei 4000 Kubikmetern pro Sekunde.
Wie Generaldirektor Trihenea betonte, habe Hidroelectrica in den letzten Tagen rund 9800 MWh am Tag produziert. Zum Vergleich: im Dezember 2010 waren es im Tagesdurchschnitt 29.000 MWh. Hidroelectrica müsste laut Verträgen an die Kunden insgesamt 17,4 TWh Strom liefern; die prognostizierte Stromproduktion der Wasserkraftwerke liegt derzeit bei nur 15 TWh. Heizkraftwerke können das Produktionsminus der Wasserkraftwerke wettmachen, Stromimporte seien wahrscheinlich nicht notwendig, betonte der Hidroelectrica-Generaldirektor.