Bukarest (Mediafax/ADZ) – Die Preise für Wohnungen werden auch in der ersten Hälfte des laufenden Jahres leicht sinken. Dies geht aus einer Studie der Wertschätzungsfirma Darian hervor, die am vergangenen Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. In der zweiten Jahreshälfte sei allerdings mit einer Stabilisierung zu rechnen, erklärte der Direktor für Wertschätzungen, Adrian Popa Bochis. Zudem erwarte man vor dem Hintergrund der Fortsetzung der Zwangsvollstreckungen bei zahlungsunfähigen Kreditnehmern eine Erhöhung der Anzahl von Immobilientransaktionen. Der Präsident von Darian, Adrian Crivii, geht ferner davon aus, dass der Immobilienmarkt einen Neuaufschwung erleben werde, wenn sich auf dem Markt eine Verringerung der Angebote spürbar mache, zumal in den letzten zwei Jahren die Anzahl neuer Projekte für den Wohnungsbau sehr klein gewesen sei.
Die Studie von Darian hat festgestellt, dass im Jahr 2010 der Verkaufspreis von Wohnungen im Vergleich zu 2009 um durchschnittlich 10 Prozent gesunken ist. Am stärksten erwies sich der Preisrückgang bei Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen in Altbauten, die Minderung belief sich auf 11 Prozent. Bei Neuwohnungen wurden Preissenkungen von 9 Prozent ermittelt. Der Preis pro Quadratmeter betrug bei Altwohnungen im Schnitt 774 Euro und bei Neuwohnungen 846 Euro.
Die Studie, die insgesamt 27 Städte in Rumänien unter die Lupe nahm, stellte auch einen Rückgang der Mietpreise fest. Im Vorjahresvergleich ist der spektakulärste Rückgang in Bukarest (-32,2 Prozent) festgehalten worden, hingegen sanken in Neumarkt/Târgu Mures die Preise nur um durchschnittlich 2,6 Prozent.
Derweil hat auch das Portal AnunturiParticulari.ro bekannt gegeben, dass Vermieter in Bukarest niedrigere Ansprüche haben. Eigentümer von Einzimmerwohnungen verlangten im Januar dieses Jahres durchschnittlich 235 Euro pro Monat – um 10 Prozent weniger als im selben Zeitraum 2010 und um 35 Prozent weniger als Januar 2009. Am deutlichsten sind die Mieten größerer Wohnungen gesunken. Für Apartments mit drei Zimmern erwarteten Vermieter im Januar 459 Euro und damit um 15 Prozent weniger als im Vorjahr und um satte 40 Prozent weniger als 2009, als die Immobilienkrise noch nicht begonnen hatte. Bei Vierzimmerwohnungen gingen im Vergleich zu 2009 die Mietpreise in Bukarest sogar um die Hälfte ein.
Auch bei den Kaufpreisen von Wohnungen gibt es deutliche Unterschiede zwischen dem jetzigen Stand und der Situation vor der Wirtschaftskrise. Die Wertschätzungsfirma Darian hat berechnet, dass die Preise für Apartments in Altbauten um 32 Prozent gesunken sind, während Neuwohnungen über ein Viertel ihres Wertes eingebüßt haben. Bukarest ist Vorreiter bei Preisrückgängen für Altwohnungen (-55,2 Prozent), während Baia Mare einen starken Rückgang bei neuen Apartments erlebte (-40,7 Prozent).